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Dürer, Hieronymus
Das Wandelbahre Glück: in einer angenehmen und wahrhafften Liebes- und Lebens-Geschichte des verkehrten und wieder bekehrten Tychanders, vorgestellet — Leipzig, Braunschweig, 1742 [VD18 14337118]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33697#0008

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» (0) V

den. unverhofften Fall des reichen Königes Crö-
r-s, den erbärmlichen Untergang des grossen
Pompejens, das blutige Ende des unüberwindli-
chen Cäsars/den elenden Tod des in allen Dingen
glücklichen Polykratens : Aber diese alle mit ein-
ander haben nur etwan einmahl oder zum höch-
sten zweymahl in ihrer Lebens-Comödie (oder soll
ich Tragödie sagen?) sich verändert: ich aber viel
öffter. Bald liess ich mit vollem Glücks-Winde,
welcher die zugleich ausgespanneten Segel mei-
ner Hoffnung dermassen aufblehete, daß ich ver-
meynte den vorgesetzten Hafen, den viele erlangen,
wenig erhalten, ja welchen zu erlangen andre viel
Jahre, die meisten ihre Lebens-Zeit zubringen in
wenig Monaten zu erreichen. Aber O Thorheit
menschlicher Einbildung! Indem stieß, ehe ich
michs versähe, ein widerwärtiger Wind auf mich
zu, welcher mich mitten in meinem Lauff behem-
mete, und ndthigte die aufgeschwollnen Segel
jähling fallen zu lassen, und den Rückweg wieder
zu suchen. Bald überfiel mich ein solcher Un-
glücks-Sturm, der mich nicht allein Thau, Mast,
und Ancker loß machte,sondern auch mein Schiff-
gen also'hefftig auf die gefährlichen Klippen stieß,
daß ich meynte, nun würde es zerschellen, nun
würde ich in das Meer der Verzweiflung ge-
stützt, im Abgrunde des Verderbens und endli-
chen Untergangs versincken müssen, s ald aber
er-
 
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