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Dürer, Hieronymus
Das Wandelbahre Glück: in einer angenehmen und wahrhafften Liebes- und Lebens-Geschichte des verkehrten und wieder bekehrten Tychanders, vorgestellet — Leipzig, Braunschweig, 1742 [VD18 14337118]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33697#0098

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94 Tychanders


sammen, und that einen solchen starcken Sprung ge-
gen die Eiche, welche aber ihm nicht weichen wolle, daß
er gleich wie ein Ochs wieder zurück, und ins Wasser
prallte. Ich aber nicht faul, so bald der Fall geschah,
ergriff ich des Blinden Stecken, und versetzte ihm sel-
ben etliche mahl aus allen Kräften hinter die Ohren,
daß ihm das Blut häuffig über den Kopff rann, ließ
ihn darnach den Bauren, welche über seinen jämmer-
lichen Geschrey zugelauften waren, halb todt unter den
Händen, sprach daneben meine Füsse fleißig an, und
»nachte mich, so eilig ich vermochte, von dannen, aber
Danck haben meine Füsse! ich würde sonst gewiß,
wenn mich die Bauren ertappet hatten, mit Kölnischen
Gewichte seyn bezahlet worden.
Das i7.Capitel.
Tychander kehret zurück nach Teutsch-
land, da er unterwegens durch em Ge-
spenst bereichert wird.
<?CH machte mich nach solcher Handlung den nach»
sten Weg nach Teutschland zu, besorgende, der
i Bettler möchte mich an einem Orte einsmahls ansich-
tig werden, weil solche Leute das gantze Land durch-
streiffen,und möchte seineScharten, mrtHülffe ande-
rer seiner Zunftgenossen, wieder an mir auswehen.
Weil ich nun währender Zeit die Bettel'Kunst etwas
besser begriffen, brachte ich mich auch viel füglicher
durch das Land,als vorhin, und gelangte in kurtzem in
Elfgß.
Hier kehrte sich das Glück , so bald ich nur den
Tsutschen Boden betreten, wieder etwas freundlich
zu mir, und schiene saft, als ob es in meinem Vater-
lande
 
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