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Dürer, Hieronymus
Das Wandelbahre Glück: in einer angenehmen und wahrhafften Liebes- und Lebens-Geschichte des verkehrten und wieder bekehrten Tychanders, vorgestellet — Leipzig, Braunschweig, 1742 [VD18 14337118]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33697#0178

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a74

Tpchanders

Das 29. CapLtel.
Tychander wird zu einem Fürstendes
Reichs und obersten Feld-Herrn erkläret; Der
König bietet ihm seine Schwester zu einer
Gemahlin an.
hoch hatte mich das Glück anjeho erhoben, daß
nicht allein eine Königliche Printzeßin durch ei-
nen demüthigen Fußfall mich um Gnade undFriäung
ihres Lebens anfichete, sondern auch der Monarch des
mächtigsten Adyßinischen Reichs, der nunmehr krium-
phirlich hinzoge, seine Crone zu erlangen, erzeigte sich
stldst so ehrerbietig gegen mich, baß, wie ich ihm ent-
gegen kam, und nach Landes - Gewohnheit vom Pferde
absteigend, ihn mit einem Erden-Fall degrüssete, ich
solches nicht so balde zu Merck gerichtet hatte, da er
schon vom Pferde gleichmäßig abgestiegen war, mir
entgegen kam, mich mit freundlichen Gebcrden aufrich-
Me, mich umarmte, und seinen Bruder nennte. Uber-
Diß, wie die Erönung geschehen, und er etlicher seiner
getreuesten Diener mit sonderlichen Ehren, Aemterrr
begabte, war ich unter denenselden so wohl der Erst«
als der Vornehmste, indem er mich zum obersten
Fürsten seines ganhen Reichs, und daneben zum ober-
sten Felöherrn öffentlich erklärte. Ich muß bekennen,
ich konte mich der Thränen vor Freuden nicht enthal-
ten, wie ich diesen gegenwärtigen Zustand mit demje-
nigen vergliche, in welchem, ich mich vor kurtzer Zeit
an noch befunden hatte. Gleichwol wurde diese Freu-
ds, so ich hierod empfand, nicht nur ein wenig durch
Lie Sorgen gemindert, die mir wegen der Prmheßm
Sqlvme im Sinne lagen, weil ich keine Hoffnung sa-
 
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