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Dürer, Hieronymus
Das Wandelbahre Glück: in einer angenehmen und wahrhafften Liebes- und Lebens-Geschichte des verkehrten und wieder bekehrten Tychanders, vorgestellet — Leipzig, Braunschweig, 1742 [VD18 14337118]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33697#0042

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88 Tyckanders_
allezeit zur Versöhnung und Frieden so geneigt gewe-
sen wäre- Ich aber antwortete hierauf kein Work,
sondern sähe immer zur Erden nieder, und eeseustzw
zum öf ern. Darauf sprach er mir wieder Trost zu,
und hieß mich gutes Muthes seyn, mit Vermelden,daß
er meine Gläubiger befriediget, und mich also derGe-
fangenschafft befreyet hätte, gab mir über das m einem
Beutel funffhig ThalerZehmngs'Geld, und vermahn-
re mich, ich fotte mich damit nach Franckreich oder
Ober-Teutschkand wenden, und mein Glück suchen,
rver wüste wo mir noch dasselbe wieder bescheret wäre.
Zch wüste vor Freuden erstlich nicht,ob ich solches auch
Klauben solte, und war mw fast, als wie em Traum:
«der als ich mich besänne, fiel ich Mandern mitThra-
um um den Halß,und sprach: Ach mein allertreuster
Freund, Sen ich zwar unbillig vor meinen Feind ge-
hakten habe, womit soll ich doch solche unverdiente
Wohkthat verschulden? Weiß ich doch nicht Worte
zu finden« meine Danckbarke-t gegen euch zu erklären«
Zch begehre,antwortete er, keine andere Danckbarkeit
von euch, als daß ihr alle Feindschafft und Widerwil-
len adleget, und ins künfftige mich also liebet, wie ihr
mich bißher gehastet habt. Dzß sagte ich mit Mund
und Hand zu, und schiede er also wieder von mir,wor-
auf ich zur Stunde meiner Gefangnifi erlassen wurde»
Das 7« Kapitel.
Tychander verreiset aus Holland in
Franckreich/allwo er feinBrod erbetteln muß»
Will sich durch Hunger umbringen, wird
aber durch einen Edelmann darvon abgehal-
ten, und in Dienste gen-mmen/ allwo her
Schmal
 
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