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Dürer, Hieronymus
Das Wandelbahre Glück: in einer angenehmen und wahrhafften Liebes- und Lebens-Geschichte des verkehrten und wieder bekehrten Tychanders, vorgestellet — Leipzig, Braunschweig, 1742 [VD18 14337118]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33697#0038

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Tychanders

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Mauß, und fahr mich wemg um, sondern war nur froh,
daß ich das H mß erreicht«. Hier erwog ich bcy mir
vul vielen Thränen mein grosses Elend; ich deseuffhe-
tedre schnelle Veränderung des Glücks, welches mich
aus einem so gewünschten, in einen solchen armseligen
und verächtlichen Zustand versehet hatte. Ich bewein-
te die Untreu meiner Freunde. Ich verfluchte noch
vielmehr die Falschheit dieses undanckbaren Wei-
bes, die ich so sehr geliebt, und ihr das Meinige so frey-
willig angehängt hatte, und nun solchen Danck vor
weineFreygedigkeit annrhmenmust«; wodey ich mich
des Spruchs erinnerte, welchen ich einmahl einem gu-
ten Freunde in ein Stamm»Buch geschrieben,aber zu
der Zeit selber nicht verstanden hatte, der also lautet:
Herren.Gnade ändert sich, vffter als AprillewDetter;
Jungfern» Liebe fallet ab leichter, als sonst Rosem
Blätter;
Und bas niemahlS stete Glücke bricht geschwinder als
ein Ly :
Alfs ändern, fallen, brechen Gnade, Lieb und Glück
entzwey.
Dass. Capitel.
Tychander wird vieler Schulden we-
gen gefangen gesetzt, aber ohne Vermurhm
von einem vermeynten Todtfeind wie-
der davon befteyet.
H^Emnach ich aber mit Klagen nicht konte reicher
werden, und mein Fluchen mir nichts HM, ihr
nichts schadete, muste ich meine Gesancken vielmehr
dahin richten, wie ich etwas Geld aufbringen mochte
 
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