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https://doi.org/10.11588/diglit.33697#0059
Lieb-und Lebens-GesthrcchE!' ss
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Abend mußte er lassen vorüber streichen, weil die Zeit
zum Abend, Essen sich schon genahet; so bald aber der
Morgen angebrochen, und er vermerckte,daß der An-
drofilen Mutter, ( welche als eine gute Haushälterin
allezeit die erste auf, und die letzte zu Bette war) bereits
aufgestünden, verfügte er sich zu ihr, ließ sich erstlich mit
ihr in ein Gespräch ein, und verehrte ihr darauf, als
gleichsam zum Gedachtniß und Dancksagung vor die
Herberge, ein künstlich Schlag-Uhrlein in einem
güldenen, und mit Demanten versetztem Gehäuse ein-
gefaßt. Sie bedanckte sich zwar höchlich, weigerte
sich doch daneben, solches, als ein gar zu hohes Geschen-
cke, anzunehmen; er aber führe ferner mit Bitten fort,
sie möchte es zum Gedachtniß behalten, mit Vermel-
den, es stünde nicht allein dieses, sondern alle seine
Güter zu ihrer und ihrer Tochter Diensten, woferne
sie nur selber wollen. Fienae daraufnoch weiter, nach
unter andern gewechselten Complimenten, an ihr sein
Vorhaben zu entdecken, welche auch lehlich verspräche,
ihrem Juncker solches anzubringen, der veröffentlich
sich nicht ungeneigt würde finden lassen: woranfer i^:
noch ein paar Armbänder, um solche ihrer Tochter, die
sie von ihm nicht hätte annehmen wollen, zu überrei-
chen zustellte, und daraufnach genommenem Abschied
wieder nach seiner Wohnung begäbe. Der Androfilerr
Mutter war hierüber nicht wenig erfreuet, daß sich ein
solches unverhoftes Glück, wie sie vermeynte, gegen
sie blicken liesse, brachte dervwegen solches, so baldnur
der Simo weggefahren , ihrem Ehemannevor, der ei-
nes Theils gleichmäßig sich erfreuete, künftig einen
solchen vornehmen und reichen Tochtermann zu ha-
ben ; anderntheils aber erzürnte er sich über Androfilen,
Daß sie aus grossem Unverstand solch ihr.Glück hatte
D 4 aus-
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Abend mußte er lassen vorüber streichen, weil die Zeit
zum Abend, Essen sich schon genahet; so bald aber der
Morgen angebrochen, und er vermerckte,daß der An-
drofilen Mutter, ( welche als eine gute Haushälterin
allezeit die erste auf, und die letzte zu Bette war) bereits
aufgestünden, verfügte er sich zu ihr, ließ sich erstlich mit
ihr in ein Gespräch ein, und verehrte ihr darauf, als
gleichsam zum Gedachtniß und Dancksagung vor die
Herberge, ein künstlich Schlag-Uhrlein in einem
güldenen, und mit Demanten versetztem Gehäuse ein-
gefaßt. Sie bedanckte sich zwar höchlich, weigerte
sich doch daneben, solches, als ein gar zu hohes Geschen-
cke, anzunehmen; er aber führe ferner mit Bitten fort,
sie möchte es zum Gedachtniß behalten, mit Vermel-
den, es stünde nicht allein dieses, sondern alle seine
Güter zu ihrer und ihrer Tochter Diensten, woferne
sie nur selber wollen. Fienae daraufnoch weiter, nach
unter andern gewechselten Complimenten, an ihr sein
Vorhaben zu entdecken, welche auch lehlich verspräche,
ihrem Juncker solches anzubringen, der veröffentlich
sich nicht ungeneigt würde finden lassen: woranfer i^:
noch ein paar Armbänder, um solche ihrer Tochter, die
sie von ihm nicht hätte annehmen wollen, zu überrei-
chen zustellte, und daraufnach genommenem Abschied
wieder nach seiner Wohnung begäbe. Der Androfilerr
Mutter war hierüber nicht wenig erfreuet, daß sich ein
solches unverhoftes Glück, wie sie vermeynte, gegen
sie blicken liesse, brachte dervwegen solches, so baldnur
der Simo weggefahren , ihrem Ehemannevor, der ei-
nes Theils gleichmäßig sich erfreuete, künftig einen
solchen vornehmen und reichen Tochtermann zu ha-
ben ; anderntheils aber erzürnte er sich über Androfilen,
Daß sie aus grossem Unverstand solch ihr.Glück hatte
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