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https://doi.org/10.11588/diglit.33697#0082
Tychanders
78
Let sich in geringen Kleidern, nnd gab sich dey Simo,
weil er den Garten-Bau ziemlich verstünde vor einen
Gärtner an, welchen auch Simo aus vorgemeidten
Ursachen gar willig annahm, uns war gar froh, daß er
wieder einen Gärtner kriegte. Nun hatte Lukrandrr,
u > damit er so wohl destoweniger erkannt würde, als auch
den Simo keine Ursache zu eifern, und die Androfila
vor ihm zu verschliessen geben möchte, das eine Auge
verklebet, auf daß er einäugig schiene,mit dem andern
schielte er zuweilen, und bestrich alle Morgen das Ge-
sicht mit einer sonderlichen SchminEe, wovon er gar
ungestalt ausgesehen, über das hinckte er mit einem
Beine, uud wußte sich sonst mit Gederden so unflathig,
zu stellen, daß auch die allergeilste Metze hatte Abscheu
' vor ihm tragen sollen. Aber je heßlicher er war, je
> unflätiger er sich stellte, je lieber hatte ihn Simo,
als welcher kein ander Gesinde leiden wolte: keinen
Knecht hatte er in seinem Hause unter s.vder 56. Jah-
ren, welche doch noch so untzestalt seyn mußten, daß
einem davor grauen hätte mögen, den er läse die Heß-
llichsten im gantzen Lande zu seinen Diensten aus.Und
Darum hielte er nun davor, baß er keinen bessern Gärt-
mr hätte bekommen können, als vor welchem er sich
rucht zu besorgen hatte, daß er ihm den geringsten Ein-
Kriff thun würde; Darum liesse er auch Androßla öff-
rers etliche Stunden allein bey ihm in Garten, viel-
mehr des Himmels Einfall befürchtend, als daß dieser
! scheußliche Marcol-Hus und ungehobelte Mopsus sei-
ne Frau zu ungebührlichen Dingen bringen könte.
' Ader Androfila, die viel besser wußte, was vor eine
Person darunter verborgen war, begegnete ihm viel
anders, als sich Simo hätte träumen lassen, und kam
Ne Sache so weit, daß dieser künstliche Gärtner, wie-
" wohl
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Let sich in geringen Kleidern, nnd gab sich dey Simo,
weil er den Garten-Bau ziemlich verstünde vor einen
Gärtner an, welchen auch Simo aus vorgemeidten
Ursachen gar willig annahm, uns war gar froh, daß er
wieder einen Gärtner kriegte. Nun hatte Lukrandrr,
u > damit er so wohl destoweniger erkannt würde, als auch
den Simo keine Ursache zu eifern, und die Androfila
vor ihm zu verschliessen geben möchte, das eine Auge
verklebet, auf daß er einäugig schiene,mit dem andern
schielte er zuweilen, und bestrich alle Morgen das Ge-
sicht mit einer sonderlichen SchminEe, wovon er gar
ungestalt ausgesehen, über das hinckte er mit einem
Beine, uud wußte sich sonst mit Gederden so unflathig,
zu stellen, daß auch die allergeilste Metze hatte Abscheu
' vor ihm tragen sollen. Aber je heßlicher er war, je
> unflätiger er sich stellte, je lieber hatte ihn Simo,
als welcher kein ander Gesinde leiden wolte: keinen
Knecht hatte er in seinem Hause unter s.vder 56. Jah-
ren, welche doch noch so untzestalt seyn mußten, daß
einem davor grauen hätte mögen, den er läse die Heß-
llichsten im gantzen Lande zu seinen Diensten aus.Und
Darum hielte er nun davor, baß er keinen bessern Gärt-
mr hätte bekommen können, als vor welchem er sich
rucht zu besorgen hatte, daß er ihm den geringsten Ein-
Kriff thun würde; Darum liesse er auch Androßla öff-
rers etliche Stunden allein bey ihm in Garten, viel-
mehr des Himmels Einfall befürchtend, als daß dieser
! scheußliche Marcol-Hus und ungehobelte Mopsus sei-
ne Frau zu ungebührlichen Dingen bringen könte.
' Ader Androfila, die viel besser wußte, was vor eine
Person darunter verborgen war, begegnete ihm viel
anders, als sich Simo hätte träumen lassen, und kam
Ne Sache so weit, daß dieser künstliche Gärtner, wie-
" wohl