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Dürer, Hieronymus
Das Wandelbahre Glück: in einer angenehmen und wahrhafften Liebes- und Lebens-Geschichte des verkehrten und wieder bekehrten Tychanders, vorgestellet — Leipzig, Braunschweig, 1742 [VD18 14337118]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33697#0139

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IZ5

Lied, unS Lebens-Geschichte.
fchröcket, etwas schneller liess a!ö vorhin, also, daß ich
«inen guten Weg wieder voraus gewann. Wei! ich
ober sähe, daß ich ihm in die Länge nicht entreiten kun-
te, und gleich auf der Seiten eines grossen Teichs Ze-
wahr wurde, welcher auf beyden Seiten mit gar dicken
Busch und Hecken bewachsen war, satzte ich mit mei-
nem Pferd hinein , und schwamm mit grosser Ledens,
Gefahr nach der andern Seite zu. Ader weder des
Diener noch auch Kuridelus, der strcks daraufselbes
karzu kam, wolle sich durch diesen breiten und sehe tref-
fen Teich mir nachzusetzen getrauen; sondem blieben
beyde am Ufer des Teichs behalten, und wollen zu-
sehen, wie ich ersöffe, weil sie für unmöglich hielten-
daß ich da würde burchkommen. Wie sie aber das
Widerspiel erfuhren, und sahen, daß ich, ob wohl mit
grosser Müh und höchster Gefahr, doch noch endlich an
Mer Seite des Teichs zu Lande kam, sonderten sie sich
wieder von einander, und suchten auf beyden Seiten
des Teichs durch die gemeldte Hecken und Gestrauch-
werck einen Weg zu finden, baß sie mir tönten nach-
kommen. So wohl ich, als mein Pferd, waren durch
dieses. Schwimmen so sehr adgemattet, daß wir weiter
zu kommen nicht Vermochten. Wett ich denn erkannte,
daß ich Kmidelus blutdürstigen Händen nicht würde
entreiten können, als welchem es zu wenig war, einer
Jungfrauen, und nicht nur einer Jungfrauen, sondern
einer verlobtenJungfrauen ihre Ehre zu stehlen, er hat-
te ihr denn das Leden dazu gestohlen; und welcher, da-
mit er ja ein Lasier mit einem noch gröffrrn Haussen
möchte, anjetzv vielmehr trachtete, mich zum Tobe zu
befördern, als vorhin zu seinem unLeuschen Willen zu
dringen; dessentwegen, nachdem ich kaum den Platz,
auf welchem ihr mich angetrvssen, mit grosser Muhe
 
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