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Spanien.
erhab en enRän d ern, die ein Zusammenfliefsen der Glasuren
verhüteten. Wo das Formen unthunlich war, wie bei Gesimsen
und ähnlichen profilirten Theilen, wurden die Umrisse in
trockenem Schwarz aufgemalt: das altorientalische Verfahren
der todten Ränder (vgl. Seite n.) (Beispiele an Wand 181).
Anfänglich wurden bei dem neuen Verfahren die alten mau-
rischen Muster wiederholt; im 16. Jahrh. aber traten an Stelle
der gradlinigen Bandverschlingungen (Wand 180) die Zier-
formen der Renaissance: Rosetten, Blattwerk, Wappen und
freier entworfene Ranken. (Wand 181.) (Abb. 29.)
Die Farben bleiben dieselben wie bei den Mosaiken; aus-
nahmsweise ist die Lüstrirung mit herangezogen. (Wand 181.)
Abb. 29. Azulejos mit farbigen Zinnglasuren zwischen gepressten Rändern;
Renaissance-Muster. Triana bei Sevilla, 16. Jahrh. Höhe: 0,50m.
Der Hauptsitz der Fliesentöpferei war Sevilla mit der Töpfer-
vorstadt Triana. Dort wurden im 15. Jahrh. auch Schüsseln
und Teller mit den gefärbten Zinnglasuren ausgestattet. Die
trennenden Ränder wurden entweder aufgemalt oder einge-
kratzt; die Verzierung dieser sehr selten gewordenen Ware
besteht aus einzelnen stylisirten Thieren und Blattwerk. (Zwei
Teller dieser Art im Kunstgewerbe-Museum zu Köln, eine
grofse Schüssel im Museum von Sigmaringen).
Die Sevillaner Azulejo-Werkstätten blieben in lebhafter
Thätigkeit durch das 16. Jahrh. und versorgten ganz Spanien
und Portugal mit ihren Fliesen. Der Betrieb erlosch mit der
letzten Austreibung der Mauren im Jahre 1610.
Spanien.
erhab en enRän d ern, die ein Zusammenfliefsen der Glasuren
verhüteten. Wo das Formen unthunlich war, wie bei Gesimsen
und ähnlichen profilirten Theilen, wurden die Umrisse in
trockenem Schwarz aufgemalt: das altorientalische Verfahren
der todten Ränder (vgl. Seite n.) (Beispiele an Wand 181).
Anfänglich wurden bei dem neuen Verfahren die alten mau-
rischen Muster wiederholt; im 16. Jahrh. aber traten an Stelle
der gradlinigen Bandverschlingungen (Wand 180) die Zier-
formen der Renaissance: Rosetten, Blattwerk, Wappen und
freier entworfene Ranken. (Wand 181.) (Abb. 29.)
Die Farben bleiben dieselben wie bei den Mosaiken; aus-
nahmsweise ist die Lüstrirung mit herangezogen. (Wand 181.)
Abb. 29. Azulejos mit farbigen Zinnglasuren zwischen gepressten Rändern;
Renaissance-Muster. Triana bei Sevilla, 16. Jahrh. Höhe: 0,50m.
Der Hauptsitz der Fliesentöpferei war Sevilla mit der Töpfer-
vorstadt Triana. Dort wurden im 15. Jahrh. auch Schüsseln
und Teller mit den gefärbten Zinnglasuren ausgestattet. Die
trennenden Ränder wurden entweder aufgemalt oder einge-
kratzt; die Verzierung dieser sehr selten gewordenen Ware
besteht aus einzelnen stylisirten Thieren und Blattwerk. (Zwei
Teller dieser Art im Kunstgewerbe-Museum zu Köln, eine
grofse Schüssel im Museum von Sigmaringen).
Die Sevillaner Azulejo-Werkstätten blieben in lebhafter
Thätigkeit durch das 16. Jahrh. und versorgten ganz Spanien
und Portugal mit ihren Fliesen. Der Betrieb erlosch mit der
letzten Austreibung der Mauren im Jahre 1610.