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i68

Italien.

Der als Erfinder der Vergoldung bereits genannte Francesco
Saverio gehörte einer Seitenlinie an.
Der älteste Meister aus dem Hause Gentili ist Ber-
nardino (gestorben 1683). Man kennt von ihm ein mit
vollem Namen bezeichnetes Werk aus dem Jahre 1670; eine
undatirte grofse Bildplatte (bez.: Berardino Gent, p.) ist in
San Martino. Auf ihn folgt Carmine Gentili, geboren 1678,
der vorwiegend religiöse Darstellungen mit der Marke C. G. P.
hinterlassen hat. Sein Sohn Giacomo, geboren 1717, wird
als vortrefflicher Landschafter genannt; einer der fruchtbarsten
Meister war der jüngere Bernardino Gentili (1727 bis 1813).
Der Sammlung des Museums sind noch mehrere Namen
und Monogramme von Fayencemalern aus Castelli und ver-
wandten Werkstätten zu entnehmen. Als besonders tüchtiger
Meister erscheint Matteo Borselli, der Verfertiger der grofsen
Bildplatte mit der Geburt Christi nach Agostino Caracci,
neben Sehr. 218. G. Rocco de Castelli ist bereits bei
Urbania erwähnt worden. Der Maler der Schale mit der
Darstellung Josephs als Traumdeuter (Sehr. 218), F. M. Dolz,
scheint ein in Italien thätiger Niederländer gewesen zu sein,
denn ein zweites Werk seiner Hand in der Academie zu
Urbino trägt seinen Namen mit dem Zusatz »Fiamingo«. Die
grofse ovale. Bildplatte mit der Hinrichtung des Regulus durch
die Carthager (auf Schrank 217) ist signirt G. M. B. 1709, ein
Albarello mit Landschaftsmalerei (in Sehr. 224) G. M. 1735, eine
Platte mit Kaufleuten (Sehr. 224) S. R. und ein Teller mit einer
Bettlergruppe (Sehr. 218) H. E. (Zum Theil nicht ausgestellt).
Die Fayenceindustrie in der Neapolitaner Gegend hat
das 18. Jahrh. überdauert, ist aber im 19. Jahrh. allmählich
auf den Stand eines bäuerlichen Betriebes herabgesunken.
Beispiele von Fufsbodenfliesen neuerer Herkunft aus Neapel,
Salerno u. a. Orten sind ausgestellt unter den Schränken auf
der Galerie XXV und im unteren Theile der Haupttreppe.

Genua, Savona.
Nach dem Zeugnifs Piccolpasso’s bestand im 16. Jahrh.
in Genua eine lebhafte Fayenceindustrie, deren Erzeugnisse
vor den mittelitalienischen durch niedrige Preise sich aus-
zeichneten, wras mehr auf eine gangbare Marktware als auf
künstlerische Ziele schliefsen läfst. Das einzige beglaubigte
Denkmal des 16. Jahrh. aus dieser Gegend ist eine Fliesen-
malerei mit der Geburt Christi in der Kirche von Albissola,
■einem Dorf bei Savona an der Riviera di Ponente; sie ist
bezeichnet »Fatto in Arbisola del 1576 per mano di Agostino
 
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