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https://doi.org/10.11588/diglit.56999#0180
Die Länder nördlich von den Alpen.
Die Hochblüthe der Fayence in den Ländern diesseits
der Alpen steht unter dem Zeichen des asiatischen und euro-
päischen Porzellans. Sie bleibt daher aufserhalb der Dar-
stellung dieses Handbuches; nur diejenigen Erscheinungen der
Kunsttöpferei in Frankreich und auf deutschem Sprachgebiet
sollen hier noch Erwähnung finden, die nach der Zeit ihrer
Entstehung oder auf Grund ihrer technischen und formalen
Eigenschaften als Erzeugnisse der Renaissance und als Aus-
läufer von solchen anzusehen sind.
Die italienische Majolika hat nicht solche Einwirkungen
auf die Keramik des Nordens geübt, wie man nach ihren
künstlerischen und technischen Vorzügen bei dem lebhaften
Handelsverkehr und geistigen Austausch der mitteleuropäischen
Länder mit Italien erwarten würde.
Es hat an mancherlei Versuchen, die Majolikamalerei
italienischer Art auch aufserhalb ihrer Heimath einzubürgem,
nicht gefehlt. Aber sei es, dafs sie dem fremden Geschmack
nicht ganz entsprach, dafs die aufseritalienischen Kräfte zur
gleichwerthigen Fortführung des Begonnenen nicht genügend
geschult waren, sei es, dafs die Uebertragung in’s Ausland erst
zu einer Zeit in’s Werk gesetzt wurde, da die Majolika in
ihrer Heimath bereits dem Niedergang entgegen eilte, jeden-
falls haben derlei Versuche nur wenig tiefgehende und dauernde
N ach Wirkungen hinterlassen.
Die Niederlande-
Es ist bekannt, dafs der Durantiner Guido Savino die
Töpferkunst seiner Vaterstadt nach Antwerpen übertrug,
und dafs die Werkstatt von seinen Söhnen dort weitergeführt
worden ist. Das mufs vor dem Jahre 1548 geschehen sein,
Die Hochblüthe der Fayence in den Ländern diesseits
der Alpen steht unter dem Zeichen des asiatischen und euro-
päischen Porzellans. Sie bleibt daher aufserhalb der Dar-
stellung dieses Handbuches; nur diejenigen Erscheinungen der
Kunsttöpferei in Frankreich und auf deutschem Sprachgebiet
sollen hier noch Erwähnung finden, die nach der Zeit ihrer
Entstehung oder auf Grund ihrer technischen und formalen
Eigenschaften als Erzeugnisse der Renaissance und als Aus-
läufer von solchen anzusehen sind.
Die italienische Majolika hat nicht solche Einwirkungen
auf die Keramik des Nordens geübt, wie man nach ihren
künstlerischen und technischen Vorzügen bei dem lebhaften
Handelsverkehr und geistigen Austausch der mitteleuropäischen
Länder mit Italien erwarten würde.
Es hat an mancherlei Versuchen, die Majolikamalerei
italienischer Art auch aufserhalb ihrer Heimath einzubürgem,
nicht gefehlt. Aber sei es, dafs sie dem fremden Geschmack
nicht ganz entsprach, dafs die aufseritalienischen Kräfte zur
gleichwerthigen Fortführung des Begonnenen nicht genügend
geschult waren, sei es, dafs die Uebertragung in’s Ausland erst
zu einer Zeit in’s Werk gesetzt wurde, da die Majolika in
ihrer Heimath bereits dem Niedergang entgegen eilte, jeden-
falls haben derlei Versuche nur wenig tiefgehende und dauernde
N ach Wirkungen hinterlassen.
Die Niederlande-
Es ist bekannt, dafs der Durantiner Guido Savino die
Töpferkunst seiner Vaterstadt nach Antwerpen übertrug,
und dafs die Werkstatt von seinen Söhnen dort weitergeführt
worden ist. Das mufs vor dem Jahre 1548 geschehen sein,