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Gailhabaud, Jules; Kugler, Franz [Hrsg.]
Jules Gailhabaud's Denkmäler der Baukunst (Band 1): Denkmäler aus alter Zeit — 1852

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https://doi.org/10.11588/diglit.3501#0026

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VI

Wer sich mit den eben so neuen wie weitgreifenden Ergebnissen Bötticherscher
Forschungen vertraut gemacht hat, dem wird der Meinungsstreit, ob für die baulichen
Zwecke der Jetztzeit der antiken oder der mittelalterlichen Baukunst der Vorzug zu
geben sei, als ein müssiger erscheinen; eine tiefere Durchdringung und richtigere
Erkenntniss beider Kunstweisen muss diese Frage eben so wie einen Eklekticismus
historisch gewordener Baustyle von der Hand weisen. Die französischen Architekten
und Archaeologen sind noch in diesem Meinungsstreite befangen und erheben ihn
überall wo sich Gelegenheit dazu bietet. Die Verfasser der französischen Texte
unseres Werkes und Gailhabaud an ihrer Spitze sind Anhänger der romantischen
Richtung in der Baukunst und machen deren Vorzüge stets gegen die sogenannten
Academiker geltend. Nicht überall hat der deutsche Bearbeiter der französischen
Texte diesen Meinungskampf verwischen zu müssen geglaubt, da es ihm öfter von
Interesse für seine Leser erschien, den französischen Standpunkt architektonischer
Kritik kennen zu lernen, der freilich auch von vielen deutschen Architekten noch
nicht überwunden ist; er hat es dann aber selten unterlassen seinen Standpunkt
dagegen geltend zu machen.

Leider hat der Unterzeichnete nicht die gewünschte Einwirkung auf Herrn
Gailhabaud bei der Auswahl der Baudenkmäler gehabt; unser Werk würde dann für
die Geschichte des gothischen Baustyls in Frankreich bedeutendere und wichtigere
Monumente aufweisen, so die Abteikirche von St. Denis, die Kirchen St. Germain
des Pres, die Notre-Dame und die Sainte Chapelle in Paris, die freilich dem Pariser
Architekten sehr bekannt sind und vielleicht aus diesem Grunde von dem französischen
Herausgeber nicht in sein Sammelwerk aufgenommen wurden.

Obwohl nun die französischen Archaeologen jetzt übereinstimmend die gothische
Baukunst die ihrige und die architecture francaise nennen, so gebührt doch einem
Deutschen das Verdienst, dieses Verh'dltniss zuerst aufgedeckt und diesen Baustyl in
seinen ersten Erscheinungen in Paris und Umgegend namentlich in dem Bau der
Kirche St. Denis bei Paris durch den Abt Suger näher fixirt zu haben. Dieses
Verdienst um die Baugeschichte des Mittelalters hat sich der auch in unseren Auf-
sätzen öfter genannte Herr Franz Mertens erworben, der dem architektonischen
Publikum von früher her durch seine Aufsätze über „die Schule von Franzien" in der
Wiener Bauzeitung, durch seine ,,Baukunst des Mittelalters" und durch seine jüngst
erschienenen „chronographischen Tafeln zur Baugeschichte in Deutschland" wohl
bekannt sein wird. Welche Bewegung auch jetzt unter den Franzosen zur Ergründung
ihrer Baugeschichte herrsche, wie thätig sie sich auch auf diesem Felde durch schöne
Editionen der Baudenkmäler ihres Landes erweisen, mit Stolz können wir sagen,
dass deutsche Wissenschaft auf baugeschichtlichem und baukünstlerischem Gebiete
die Superiorität über die französische behaupte, und diesem Umstände verdankt auch

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