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Gailhabaud, Jules; Kugler, Franz [Hrsg.]
Jules Gailhabaud's Denkmäler der Baukunst (Band 1): Denkmäler aus alter Zeit — 1852

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https://doi.org/10.11588/diglit.3501#0174

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sind Tuf. Die Basis der äusseren Mauer zeigt eine Bauweise aus hohem Alterthum, die man an
dem grössten Theile der Ringmauer wiederfindet; sie besteht nämlich meist aus Steinen, deren obere oder
untere Lagerfläche und bisweilen beide zugleich aus zwei verschiedenen wiewohl paralellen Ebenen bestehen,
die in die entgegengesetzt bearbeiteten Lagerflächen der Quadern der nächsten »Schicht eingreifen. Diese
Weise des Steinverbandes kommt nur bei den ältesten griechischen Mauern vor und folgte unmittelbar
auf die letzte pelasgische; alle diese Gründe lassen uns den unteren Theil des Walles als aus den ersten
Zeiten Pompeji's herrührend betrachten und ihn den Oskern zuschreiben. Einen noch überzeugenderen Beweis
hiervon finden wir in den Marken und Zeichen einer grossen Zahl von Quadern. Der Brauch dieser
Zeichen um das Werk des einen Arbeiters von dem des anderen zu unterscheiden, der im Mittelalter so
gewöhnlich war, steigt also, wie wir sehen, bis ins höchste Alterthum hinauf. Diesen Zeichen begegnet
man an vielen Stellen der Stadtmauer und besonders in der Gegend des heut so genannten Thores von
Sarno, wo sich sogar eine ganze Inschrift befindet; sie werden im Allgemeinen durch oskische Buchstaben
oder aus denen des ältesten griechischen Alphabets gebildet. Der Steinverband des grössten Theils dieser
äusseren Mauer, die leicht geböscht ist, hat die grösste Aehnlichkeit mit dem der Mauern Roms, die unter
Servius Tullius erbaut sind, und lässt uns ihren Bau in dieselbe Zeit versetzen. Obwohl rein griechisch
trägt sie doch gewisse Spuren von Archaismus an sich, der für uns die Zeit rechtfertigt, in die wir ihren
Bau setzen (576 bis 532 v. Chr.). Sie ist aus sorgfältig behauenen Steinen von verschiedener Grösse
ohne Mörtel erbaut, mit sehr feinen Fugen; die aufwärts gehenden Fugen, die sogenannten Stossfugen,
sind grösstentheils nicht lothrecht sondern schief, so dass die Vorderfläche der Steine nicht Paralle-
logramme sondern Trapeze bilden. Was die Bauweise des höheren agger betrifft, der nach unserer Meinung
der Zeit des Sulla angehört, so hat die Ausführung desselben die grösste Aehnlichkeit mit der römischer
Bauten aus dem Ende der Republik: sie hat noch etwas Weniges von der der Griechen, die schon abwärts
ging, die Steine sind in regelmässige Parallelepipede von sehr grossen Dimensionen behauen und trocken
versetzt, wie dies immer die Gewohnheit der Baumeister des Alterthums bei Materialien dieser Art war.
Die Reparaturen der Breschen und der Bau der mit ihr gleichzeitigen Thürme sind mit kleineren Steinen
ausgeführt: für die ersteren hat man von einem opus incertum in einem Mörtelbade Gebrauch gemacht,
bei den Thürmen hat man kleine mehr oder weniger regelmässig bearbeitete und durch Mörtel verbundene
Hausteine angewendet, riie mit einigen Ziegeln gemischt sich finden; die ganze Ausführung deutet bei
diesen letzteren Bauten eine grosse Eile an. Wir werden uns hier nicht auf eine Auseinandersetzug über
diese verschiedenen Constructionsweisen einlassen, die das, was wir im historischen Theile unseres Auf-
satzes gesagt haben, hinreichend unterstützen; es würde dies die Grenze überschreiten, die wir hier
einzuhalten haben.

Diese Mauer, die heut zu Tage bei Anwendung von Geschütz und unsern Angriffsmitteln eine Stadt
kaum vor einem Handstreiche sichern würde, muss zur Zeit der römischen Republik hinreichend stark
gewesen sein, um eine regelmässige Belagerung auszuhalten.

Eine andere antike Ringmauer, die von Falerii, ist eben so interessant, und um ein Weniges älter
als der grösste Theil der von Pompeji, denn sie scheint aus der Zeit der ersten römischen Consuln zu datiren.

Diese Mauer, die sich als ein Bau aus einem Gusse ohne wichtige spätere Reparaturen zeigt, ist
heute noch eben so fest als zur Zeit der Etrusker, ihrer Gründer; sie hat keine andere Zerstörung als
nur durch die Hand der Menschen erlitten, die Steine aus ihr zu ihren Wohnhäusern gebrochen haben.
Sie ist aus grossen zu rechtwinkligen Parallelepipeden behauenen Steinblöcken, die trocken versetzt sind,
erbaut; viele derselben waren das, was die Griechen diäzovoi, wir Bindersteine nennen, sie reichten durch
die ganze Dicke der Mauer.

Ein Thor von merkwürdigem Style befindet sich an der Ostseite der Stadt; es zeigt eine im gewölbten
Rundbogen geschlossene Oeffnung; der Rundbogen ist mit einer Archivolte von einfachem Profil verziert,
die aus einer Welle mit Kehle darüber besteht (Fig. 3); die Archivolte ruht auf einem Kämpfergesims,
das aus einer grossen Welle mit kleiner Platte darüber gebildet wird (Fig. 4). Der Bogen ist aus regel-
mässigen und sehr scharf bearbeiteten Keilsteinen gewölbt, das Archivoltengesims aus besonderen auf
dem Kücken des gewölbten Halbkreisbogens ruhenden Steinen gebildet. Ueber dem Schlussstein dieses
Bogens springt ein rundgearbeiteter Kopf vor, der die Archivolte in ihrem Scheitel unterbricht. Aehnliche
Köpfe sieht man auch an anderen etruskischen Thoren zu Tarquinii und Volterra. Zur Rechten und
Linken des Thores von Falerii befinden sich viereckige Vertheidigungsthürme. In der Mitte der Leibung
der Thoröffnung sieht man einen viereckigen Falz, der zu einer Verrammelung des Thores bei Belagerungen
gedient zu haben scheint.

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