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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 4
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Heilig, Wilhelm: Gedanken über Friedhofgestaltung
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0069

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Hauptgebäudegruppe.

Gedanken über Friedhofsgestaltung.

Bei der Besichtigung des Cölner Friedhof- der Friedhofsgestalter ursprünglich gewiß nicht
Wettbewerbs ist die etwas nebensächliche Be- schuldig ist. Er ist doch nur dem Drange der
handlung des Grabfeldes, die Einzelaufteilung, Verhältnisse gefolgt, als vor Jahrzehnten jene
sehr auffällig und man könnte sich beinahe Grabfelder entstanden, an die wir mit Frösteln
fragen, ob die Zufahrts- und Umgangswege, die denken. Es war die Zeit, in der entweder Massen-
Plätze und sonstigen Ausstattungen der Grab- erzeugnisse schlimmster Art, vom zahmen Felsen
flächen wegen, oder letztere nur da sind, um die bis zur abgebrochenen Säule, sich der größten
ersteren zu motivieren. Es sei deshalb auf das Beliebtheit erfreuten oder aber der Denkmals-
Grabfeld, die Anordnung des Einzelgrabes näher künstler es als eine Ehre betrachtete, den ihm
eingegangen. zur Herstellung übertragenen Denkstein nach

Nach den dargestellten Aufteilungen der Ein- bestem Können mit Sorgfalt und Ängstlichkeit

zelfelder zu urteilen, scheinen die Wettbewerber ja recht verschieden von dem des Nachbargrabes

im allgemeinen keine allzu großen Hoffnungen auf zu verfertigen. Wohin dieser Triumph persön-

eine gute Lösung für Reihengrabsteine zu setzen, licher Eigenart führte, sehen wir in den ent-

trotz der Bemühungen einiger Kommunen, durch standenen Friedhofsbildern.
Wettbewerbe musterhafte Vorbilder für solche In diesem Falle ist die übliche Hinterpflanzung

zu bekommen, trotz ernstem Bemühen der besten auch imReihengrabfelde berechtigt, ein notwendi-

Grabmalkünstler und trotz der in Großstädten ges Übel, das aber seine Daseinsberechtigung

bestehenden Friedhofskommissionen, der Bau- verloren hat, wenn wir uns einer einheitlicheren

polizei des Friedhofes. Formsprache in der Grabmalskunst erst wieder

Was an Grabfeldern gezeigt wurde, ist mit bedienen,
wenigen Ausnahmen ganz in der üblichen Hin- Was ich auf den Grundrißdarstellungen ver-

terpflanzungsmethode gehalten, an der gebens suchte, war das Totenfeld, die Totenge-

Vorhot mit Arkaden.

Friedhofs Wettbewerb Köln: Architekt Müller-Jena und Gartenarchitekt Th. Nussbaum, beide in Köln.

Angekauft.

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