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VORWORT *

-K

Dies Buch will von den Beziehungen eines deutschenBarock-
fürsten zu den geistigen und wirtschaftlichen Bestrebungen
und Verhältnissen seines Landes berichten. Es will weder eine
Lebensbeschreibung noch Landesgeschichte geben. Außen-
politische und kriegerische Fragen werden nur gestreift, so-
weit es zum Verständnis nötig erschien. Einen Vielgeschmäh-
ten verstehen zu lernen, war meine Absicht. Vor vierzig
Jahren haben mich meine baugeschichtlichen Arbeiten auf
August den Starken hingeführt. In diese Zeit fallen die An-
fänge des nun vorliegenden Buches. Leider konnte ich die seit
mehr als zwölf Jahren in Aussicht stehende Herausgabe seines
schriftlichen Nachlasses nicht abwarten. Ich hielt mich daher
neben bescheidenen eigenen Archivstudien an das zeit-
genössische Schrifttum, das die Sächsische Landesbibliothek
mir in ausgiebigstem Maße zur Verfügung stellte, in einem
Reichtum, der ein Ausschöpfen des Gebotenen unmöglich
macht. Ich danke der Bibliotheksverwaltung für die Bereit-
willigkeit, mit der sie mir oft schwer zu Findendes in die
Hand gab. Mir lag daran, das „frivole“ Zeitalter des Barock
in einem seiner echtesten Vertreter darzustellen, nicht um
diesen zu verherrlichen, aber auch nicht um in die Tonart
jener zu verfallen, die aus der Sitte ihrer Zeit und ihrer Um-
gebung heraus die Vergangenheit schulmeisterten. Es galt vor
allem das Urteil zu beleuchten, das von der zweiten Hälfte
des achtzehnten Jahrhunderts an bis in unsere Tage land-
läufig ist. Die Weltgeschichte ist zwar das Weltgericht, aber
ich halte mich zum Richter nicht für berufen, auch nicht in

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