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https://doi.org/10.11588/diglit.29636#0281
größeren Gütern auf, die sie durch Pächter verwalten ließen.
Je mehr sie dies taten, desto stärker wurden sie in den kauf-
männischen Handel mit Getreide verwickelt. Den hohen
Preis des Getreides im Jahre 1662 schob man dem Umstand
zu, daß eine Mißernte in Frankreich zu Aufkäufen veran-
laßt habe. Der zwischenstaatliche Handel sprach also hier,
wie 1719/20 in Sachsen, bei der Preisbildung bereits mit,
die Spekulation in Waren. Der Großgrundbesitzer wurde
Großkaufmann im Vertrieb seiner Bodenerzeugnisse.
Die Bauern
In seinem 1720 in vierter Auflage erschienenen „Politischen
Diskurs“ beschäftigt sich Becher auch mit der Lage der ein-
zelnen Stände, so vorzugsweise auch mit der des Bauern.
Ihm ist dieser der Erzeuger aller jener Dinge, von denen
die anderen leben, indem sie verspeisen, verarbeiten, ver-
handeln oder überwachen, was der Bauer schafft. Er unter-
scheidet zwei Gruppen in derZivil-Societät, die eigentliche
Gemeinde und ihre Diener. Diener sind die Obrigkeit, die
Geistlichen, die Ärzte, die Soldaten, die Gelehrten, deren
Zweck ist, die Gemeinde in leiblicher und geistiger Bezie-
hung zu erhalten und die dafür von ihr entlohnt werden.
Die Gemeinde aber besteht aus Bauern, Handwerkern und
Kaufleuten. Die Bauern sind der größte Stand. Denn „wo
kein Bauer ist, da hat der Handwerksmann nichts zu ver-
arbeiten, und wo nichts Verarbeitetes da ist, da kann auch
der Kaufmann nichts verkaufen“. Diese drei Stände soll
man nicht untereinander mischen, sondern aus ihnen eine
rechte Gemeinde machen, in der einer dem anderen helfe.
Daher „ist nichts besseres, nichts fruchtbarlicheres, nichts
lieblicheres und nichts, das einem ehrlichen Manne besser
anstehe als der Ackerbau. Ihm ist nichts zu vergleichen und
vorzuziehen, nicht nur darum, daß man seiner nicht ent-
raten kann, sondern daß es dabei ehrlicher und aufrichtiger
zugeht als bei allen anderen Hantierungen“.
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Je mehr sie dies taten, desto stärker wurden sie in den kauf-
männischen Handel mit Getreide verwickelt. Den hohen
Preis des Getreides im Jahre 1662 schob man dem Umstand
zu, daß eine Mißernte in Frankreich zu Aufkäufen veran-
laßt habe. Der zwischenstaatliche Handel sprach also hier,
wie 1719/20 in Sachsen, bei der Preisbildung bereits mit,
die Spekulation in Waren. Der Großgrundbesitzer wurde
Großkaufmann im Vertrieb seiner Bodenerzeugnisse.
Die Bauern
In seinem 1720 in vierter Auflage erschienenen „Politischen
Diskurs“ beschäftigt sich Becher auch mit der Lage der ein-
zelnen Stände, so vorzugsweise auch mit der des Bauern.
Ihm ist dieser der Erzeuger aller jener Dinge, von denen
die anderen leben, indem sie verspeisen, verarbeiten, ver-
handeln oder überwachen, was der Bauer schafft. Er unter-
scheidet zwei Gruppen in derZivil-Societät, die eigentliche
Gemeinde und ihre Diener. Diener sind die Obrigkeit, die
Geistlichen, die Ärzte, die Soldaten, die Gelehrten, deren
Zweck ist, die Gemeinde in leiblicher und geistiger Bezie-
hung zu erhalten und die dafür von ihr entlohnt werden.
Die Gemeinde aber besteht aus Bauern, Handwerkern und
Kaufleuten. Die Bauern sind der größte Stand. Denn „wo
kein Bauer ist, da hat der Handwerksmann nichts zu ver-
arbeiten, und wo nichts Verarbeitetes da ist, da kann auch
der Kaufmann nichts verkaufen“. Diese drei Stände soll
man nicht untereinander mischen, sondern aus ihnen eine
rechte Gemeinde machen, in der einer dem anderen helfe.
Daher „ist nichts besseres, nichts fruchtbarlicheres, nichts
lieblicheres und nichts, das einem ehrlichen Manne besser
anstehe als der Ackerbau. Ihm ist nichts zu vergleichen und
vorzuziehen, nicht nur darum, daß man seiner nicht ent-
raten kann, sondern daß es dabei ehrlicher und aufrichtiger
zugeht als bei allen anderen Hantierungen“.
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