stand schrittweis' immer näher heran; sein scheinbarer Durch-
messer wurde größer, und sein dumpfer Schimmer gewann an
Glanz. Die Menschheit aber ward bleicher, da er kam. Alle ir-
dischen Geschäfte ruhten.
Ein Umschwung in der allgemeinen Stimmung trat ein, als
der Komet schließlich eine Größe gewonnen hatte, wie sie
noch keine der bislang überlieferten Heimsuchungen aufgewie-
sen. Nun ließen die Leute alle noch zögernd gehegte Hoffnung
fahren, die Astronomen könnten sich doch geirrt haben, und
blickten der ganzen Gewißheit des Übels ins Auge. Was bisher
noch chimärisch an ihrem Schrecken gewesen, ward nun zur
vollen, handgreiflichen Wirklichkeit. Auch den Wackersten
unserer Rasse schlug heftig das Herz im Busen. Ganz wenige
Tage reichten jedoch hin, um selbst solche Empfindungen
schier noch unerträglicher zu machen. Nicht länger mehr ver-
mochten wir irgend gewohnte Gedanken mit dem fremden
Himmelskörper zu beschäftigen. Seine historischen Attribute
waren geschwunden. Sein Anblick lastete auf unserem Gemüt
mit gräßlich neuen Erregungen. Wir sahen in ihm nicht mehr
ein astronomisches Phänomen am Himmel, sondern einen In-
kubus, der auf unsern Herzen, und einen Schatten, der auf un-
sern Hirnen drückend hockte. Mit schier unfaßlicher Ge-
schwindigkeit hatte er den Charakter eines gigantischen, dünn
flammenden Feuermantels angenommen, welcher sich von
Horizont zu Horizont erstreckte.
Doch ein Tag, und die Menschen atmeten wieder mit größe-
rer Freiheit. Es war klar, daß wir uns bereits mitten im Einfluß
des Kometen befanden; doch wir lebten noch. Wir spürten so-
gar eine ungewöhnliche körperliche Elastizität und geistige
Lebhaftigkeit. Die ausnehmende Dünnigkeit des Gegenstands
unserer Furcht war offenbar; denn alle Himmelskörper ließen
sich noch klar durch ihn hindurch erkennen. Mittlerweile hatte
sich unsere Vegetation ersichtlich verändert; und aus diesem
vorhergesagten Umstände gewannen wir neues Vertrauen zur
Voraussicht der Weisen. Ein wild-üppiger Blätterwuchs, zuvor
noch nie bekannt, brach aus allen Vegetabilien hervor.
Ein weiterer Tag noch - und das Übel war immer nurmehr
im Kommen. Es lag auf der Hand, daß sein Kern uns zuerst
erreichen würde. Eine schlimme Veränderung war mit allen
messer wurde größer, und sein dumpfer Schimmer gewann an
Glanz. Die Menschheit aber ward bleicher, da er kam. Alle ir-
dischen Geschäfte ruhten.
Ein Umschwung in der allgemeinen Stimmung trat ein, als
der Komet schließlich eine Größe gewonnen hatte, wie sie
noch keine der bislang überlieferten Heimsuchungen aufgewie-
sen. Nun ließen die Leute alle noch zögernd gehegte Hoffnung
fahren, die Astronomen könnten sich doch geirrt haben, und
blickten der ganzen Gewißheit des Übels ins Auge. Was bisher
noch chimärisch an ihrem Schrecken gewesen, ward nun zur
vollen, handgreiflichen Wirklichkeit. Auch den Wackersten
unserer Rasse schlug heftig das Herz im Busen. Ganz wenige
Tage reichten jedoch hin, um selbst solche Empfindungen
schier noch unerträglicher zu machen. Nicht länger mehr ver-
mochten wir irgend gewohnte Gedanken mit dem fremden
Himmelskörper zu beschäftigen. Seine historischen Attribute
waren geschwunden. Sein Anblick lastete auf unserem Gemüt
mit gräßlich neuen Erregungen. Wir sahen in ihm nicht mehr
ein astronomisches Phänomen am Himmel, sondern einen In-
kubus, der auf unsern Herzen, und einen Schatten, der auf un-
sern Hirnen drückend hockte. Mit schier unfaßlicher Ge-
schwindigkeit hatte er den Charakter eines gigantischen, dünn
flammenden Feuermantels angenommen, welcher sich von
Horizont zu Horizont erstreckte.
Doch ein Tag, und die Menschen atmeten wieder mit größe-
rer Freiheit. Es war klar, daß wir uns bereits mitten im Einfluß
des Kometen befanden; doch wir lebten noch. Wir spürten so-
gar eine ungewöhnliche körperliche Elastizität und geistige
Lebhaftigkeit. Die ausnehmende Dünnigkeit des Gegenstands
unserer Furcht war offenbar; denn alle Himmelskörper ließen
sich noch klar durch ihn hindurch erkennen. Mittlerweile hatte
sich unsere Vegetation ersichtlich verändert; und aus diesem
vorhergesagten Umstände gewannen wir neues Vertrauen zur
Voraussicht der Weisen. Ein wild-üppiger Blätterwuchs, zuvor
noch nie bekannt, brach aus allen Vegetabilien hervor.
Ein weiterer Tag noch - und das Übel war immer nurmehr
im Kommen. Es lag auf der Hand, daß sein Kern uns zuerst
erreichen würde. Eine schlimme Veränderung war mit allen