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66 Schauberg, Betrachtungen über die Stiftung
sondern Verhältnissen, entsprechen wird. Am Schlüsse Berner,
hungen über die deutschen Universitäten und über die Ungunst
in weicher die neue Universität in Zürich bei einigen deutschen
Regierungen steht.
Wir haben (yin Mangel Platzes,& wie man in B. sagt,) den
Ideengang des Verfs. nur andeuten hönnen. Aus demselben
Grunde müssen wir uns das Vergnügen versagen, über die Art,
wie der Verb die verschiedenen Aufgaben, weiche die Schrift
umfafst, geiost hat, oder über einzelne Behauptungen des Verfs.
unsere Meinung zu äüfsern. Sie hönnte übrigens nur zum Vor-
theiie des Verfs. ausfaiien.
Jedoch, um die Aufmerbsamheit zu beurhunden, mit weicher
wir die Schrift geiesen haben, woiien wir wenigstens bei einer
von dem Verf. berührten Frage verwehen. — Der Verf. nimmt,
(S. 4**) und, wie uns scheint, mit gutem Grunde an, dafs in
einer Demohratic die Bürger, so wie sie dem Rechte nach
einander gieich sind, so auch der Macht nach einander ohnge-
fähr gieich seyn müssen. Er macht sich hierauf seihst den Ein-
wurf, dafs, nach der Beschaffenheit der heutigen europäischen
Cuitur, denn doch nicht aiie Bürger der Geistesbildung nach ,
einander ohngefähr gleich stehen hönnen, dafs vielmehr die Wis-
senschaften das Sondergut eines Standes seyn müssen, dafs mithin,
(denn auch das Wissen ist eine Macht,) die Demohratie sich
nicht für den heutigen Zustand der europäischen Menschheit zn
eignen scheine. — Der Verf. beantwortet diese Einwendung so:
aDte Demohratie verfangt Gleichheit der Bildung, die Mensch-
heit und die Gottheit leiten uns zur Ungleichheit der Bildung
hin. Sehr natürlich drängen sich daher die Fragen auf: besteht
hier ein wirhlicher, oder nur ein scheinbarer Widerspruch ? Wenn
ein wahrer Widerspruch vorhanden ist, wie wird er geldset,
denn der Mensch d. i. die Vernunft darf nie sich selbst wider-
sprechen , sondern soll stets mit sich in der voHhommensten
Uebereinstimmung, in der reinsten Identität verharren? Wäre
vkdieicht gar eine demohratische Staatsverfassung der Vernunft
zt ider, und ein Hindernifs der Entwichelung der Menschheit?
VUihen wir am Ende die so hart angefeindete Monarchie mit
d Ungleichheiten und Privilegien in Freiheit, Recht und ßü-
d' als die höchste menschliche Einrichtung preisen, und als
das Ideal aller Staatsverfassungen verehren ? — Doch unsere Be*
sorgnifs wird schwinden; die Demohratie und Monarchie werdet!
bleiben, was sie sind; die Vernunft wird in ihren Gesetzen die
 
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