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Uebersetzungsütoratur.
Ü BERSETZUNGSLITERATUR.
1) ^ TTer&e, ä&erAefst, emer EmZeitung MH<% erA7arendew ^n-
MerAuagea ve?A6'7/en von 17rnst ^cAaamaaa. Prenz/aa. PracTc
and! 7e?7ag der Pagoczy^&cAea PacMandfan^. Zitas, tu eti/ Pdnd-
cAen. 12.
Bei einer neuen metrischen Uebersetzung des Homer darf
man vor Allem billigerweise nach den Grundsätzen fragen, die
derUebersetzer befolgte, um seinem Werk einen gewissen eigen-
thümlichen Charabter und damit auch einen Werth zu leihen, der
das Erscheinen des Werbes selber rechtfertigen mufs. Die pro-
sodischen Grundsätze, wie sie der Verf. S. Q ff. aufstellt, werden
nicht leicht einer Missbilligung unterliegen hönnen, und dafs Tro-
chäen, mit Vorsicht angewendet, da sie nun einmal unvermeid-
lich sind, dem Wohlblang des deutschen Hexameter beinen Nach-
theil bringen, giebt Ref recht gern zu. Andere Vorschriften,
wie z. B. die Beobachtung der Casus, den natürlichen Gebrauch
des Accents, mögliche Beibehaltung von Ton und Farbe des
Originals und Aehnliches der Art sind Regeln, die allerdings in
der Natur der Sache liegen, bei einer Uebersetzung des Homer
aber in gedoppeltem Grade zu berücbsichtigcn sind.
Dahin gehört auch das Streben nach möglichster Treue, nur
darf es nicht, wie manche Erscheinungen neuerer Zeit beweisen,
in Verzerrung ausarten, indem dem Genius unserer Sprache fremd-
artige Wendungen und Constructionen aufgebürdet werden. Doch
davon hat sich der Hr. Verf. frei zu erhalten gewulst. Etwas
Anderes ist es freilich, wenn von Ton und Farbe des Ganzen
(was sich mehr fühlen, aber nicht Wort für Wort, und Vers
für Vers nachweisen läfst) die Rede ist. Hier wird die Aufgabe
viel schwieriger und bei Homer doppelt schwieriger, weil sie
hier unerlässlicher ist als bei jedem andern Dichter, wenn anders
in der Seele des Lesers der Uebersetzung ein getreues Bild des
Originals (und dies ist doch der Zwecb der Uebersetzung) ent-
stehen soll. Wir müfsten, um zu zeigen, was der Verf geleistet,
gröfsere Stücbe hierher setzen; dazu fehlt uns aber der Raum,
wir wollen daher dem Urtheil der Leser nicht vorgreifen, das
sie bei Durchlesung einer und der andern Parthie leicht sich bil-
den werden, zumal wenn sie sich die Mühe nehmen wollen, eine
Vergleichung mit der Vossischen Uebersetzung in einer ihrer
früheren Auflagen, anzustellen.
In einer der Uebersetzung vorausgeschichten Einleitung hat
der Verf über Homer und sein Leben, über seine Werbe, deren
Entstehung und Schichsale, und endlich über den Inhalt der Iliade
sich ausführlicher erblärt und dabei nichts Wesentliches zu über-
gehen gesucht. Die Uebersetzung selbst ist mit zahlreichen An-
merkungen begleitet, in welchen meist geschichtlich-mytholo-
gische oder geographische Punkte erörtert werden. Auch ist am
Schlufs des Ganzen ein Register beigefügt.
Uebersetzungsütoratur.
Ü BERSETZUNGSLITERATUR.
1) ^ TTer&e, ä&erAefst, emer EmZeitung MH<% erA7arendew ^n-
MerAuagea ve?A6'7/en von 17rnst ^cAaamaaa. Prenz/aa. PracTc
and! 7e?7ag der Pagoczy^&cAea PacMandfan^. Zitas, tu eti/ Pdnd-
cAen. 12.
Bei einer neuen metrischen Uebersetzung des Homer darf
man vor Allem billigerweise nach den Grundsätzen fragen, die
derUebersetzer befolgte, um seinem Werk einen gewissen eigen-
thümlichen Charabter und damit auch einen Werth zu leihen, der
das Erscheinen des Werbes selber rechtfertigen mufs. Die pro-
sodischen Grundsätze, wie sie der Verf. S. Q ff. aufstellt, werden
nicht leicht einer Missbilligung unterliegen hönnen, und dafs Tro-
chäen, mit Vorsicht angewendet, da sie nun einmal unvermeid-
lich sind, dem Wohlblang des deutschen Hexameter beinen Nach-
theil bringen, giebt Ref recht gern zu. Andere Vorschriften,
wie z. B. die Beobachtung der Casus, den natürlichen Gebrauch
des Accents, mögliche Beibehaltung von Ton und Farbe des
Originals und Aehnliches der Art sind Regeln, die allerdings in
der Natur der Sache liegen, bei einer Uebersetzung des Homer
aber in gedoppeltem Grade zu berücbsichtigcn sind.
Dahin gehört auch das Streben nach möglichster Treue, nur
darf es nicht, wie manche Erscheinungen neuerer Zeit beweisen,
in Verzerrung ausarten, indem dem Genius unserer Sprache fremd-
artige Wendungen und Constructionen aufgebürdet werden. Doch
davon hat sich der Hr. Verf. frei zu erhalten gewulst. Etwas
Anderes ist es freilich, wenn von Ton und Farbe des Ganzen
(was sich mehr fühlen, aber nicht Wort für Wort, und Vers
für Vers nachweisen läfst) die Rede ist. Hier wird die Aufgabe
viel schwieriger und bei Homer doppelt schwieriger, weil sie
hier unerlässlicher ist als bei jedem andern Dichter, wenn anders
in der Seele des Lesers der Uebersetzung ein getreues Bild des
Originals (und dies ist doch der Zwecb der Uebersetzung) ent-
stehen soll. Wir müfsten, um zu zeigen, was der Verf geleistet,
gröfsere Stücbe hierher setzen; dazu fehlt uns aber der Raum,
wir wollen daher dem Urtheil der Leser nicht vorgreifen, das
sie bei Durchlesung einer und der andern Parthie leicht sich bil-
den werden, zumal wenn sie sich die Mühe nehmen wollen, eine
Vergleichung mit der Vossischen Uebersetzung in einer ihrer
früheren Auflagen, anzustellen.
In einer der Uebersetzung vorausgeschichten Einleitung hat
der Verf über Homer und sein Leben, über seine Werbe, deren
Entstehung und Schichsale, und endlich über den Inhalt der Iliade
sich ausführlicher erblärt und dabei nichts Wesentliches zu über-
gehen gesucht. Die Uebersetzung selbst ist mit zahlreichen An-
merkungen begleitet, in welchen meist geschichtlich-mytholo-
gische oder geographische Punkte erörtert werden. Auch ist am
Schlufs des Ganzen ein Register beigefügt.