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Considerazioni sulla storia di Sicilia.

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was der Verf. lobend von Carl III. erzählt, im Einzelnen bemer-
ken können, auf welche Weise das sicilianische Parlament die
Absichten des Honigs, den geistlichen Mifsbräuchen zu steuern,
schon seit 1738 förderte, und wie der König und seine Minister
den ganz gesunkenen Handel wieder zu beleben suchten und des-
wegen eine eigene Behörde schufen. S. 4^4 : Stabili un supremo
magistrato rli commercio indipendente al quäl riferir dovevansi
tutti i litigi che insorger potevano da ogni maniera di economia.
Der Prinz rühmt bei dieser Gelegenheit zum zweiten Mal,
was schwerlich den Beifall irgend eines Verständigen haben
wird, dafs der König die Juden ausdrücklich in sein Reich rief.
Es ist etwas ganz anderes, die Juden, die in einem Lande ge-
boren sind, dulden und ihnen alle bürgerlichen Rechte geben,
was billig und recht scheint, und wieder etwas anderes, aus-
drücklich zum Schachern Juden ins Land rufen. Der Verf.
dagegen, als er S. 436 angeführt hat, seine Landsleute hätten
sich beklagt, del facile accesso agli Ebrei aperto dalla providenza
del principe, ruft betrübt und unwillig aus: Vedi umana stol-
tezza ! Uns scheint es, als wäre bei der Geschichte des lächer-
lichen Rangstreits der Städte Messina und Palermo, bei der Wuth
der Palermitaner, als in dem Tractat mit der Pforte Messina Ca-
pitale genannt war, bei den Metnorialen und gedruckten Schrif-
ten darüber, kurz bei allen den Geschichten, die hier viele Sei-
ten füllen, der Ausruf: Vedi umana stoltezza ! viel besser ange-
bracht. Man kann in der That kaum etwas Lächerlicheres den-
ken, als wenn der Verf. hier, nachdem er den Rangstreit be-
richtet und die Schriften darüber angeführt hat, endlich noch
hinzusetzen mufs ; Dabei blieb es nicht bewenden, denn der Rath
von Palermo machte noch 1749 eine sogenannte Consulta bekannt,
worin er alle Usurpationen aufzählt, welche Messina bis dahin
begangen habe, und endlich feierlich betheuert, der Anstand, die
Ruhe, der Frieden des Landes fordere, dafs diesen Mifsbräuchen
ein Ziel und ein Zügel gegeben würde. Der Verf. erklärt sich
hernach sehr ernst und sehr würdig und ausführlich gegen diese
Erbärmlichkeiten, die seinem Vaterlande so wesentlich geschadet
hätten. Er sagt ausdrücklich; del quäle malgrado la mia avver-
sione mi e stato gioco forza riparlare. Dann fügt er hinzu, er
wünsche wenigstens, dafs endlich die Eifersucht verschwinden
möge, welche jetzt schon seit vielen Jahrhunderten entbrannt,
sich in tausend giftigen Formen gezeigt und alles das Gute zer-
stört habe, welches das fruchtbare Sicilien hervorgebracht. Möch-
 
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