DOI Heft:
No. 47
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41296#0119
JSf*. 47. HEIDELBERGER 1839.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Galiffe: heitres sur V histoire du moyen cige und Häusser:
lieber die deutschen Geschichtschreiber.
1) Feber dib deutschen Geschichtschreiber. Vom Anfänge des Frankenreichs
bis auf . die Hohenstaufen. Von Dr. Ludivig Häusser. Heidelberg. J.
C. B. Mohr, 1839.
2) Lettres, sur V histoire du moyen dge adressees ä Mr- le professeur Schlos-
ser Conseiller intime de S. A. S le Grand Duc de Bade par Mr. Ga-
liffe-Pictet. 1. Serie lettre I. XI. 2. Serie XI—XX. Geneve 1839. li-
thographirt.
Der Verfasser dieser Anzeige verbindet die beiden klei-
nen Schriften, weil er zufällig* zu beiden die Veranlassung
gegeben hat, so wenig er sich auch eines Antheils daran
rühmen kann; besonders aber auch darum , weil Hr. Häusser
auf seinen Rath die erste Serie der Briefe des Hrn. Galiffe
seiner Arbeit zum Grunde gelegt, und was er von ihm ent-
lehnt, öffentlich anerkannt hat.
Herr Galiffe hat sich nämlich Jahre lang mit dem Stu-
dium von Urkunden und mit gründlichen Forschungen archi-
valischer Documente beschäftigt, er hat in Genf, im südli-
chen Frankreich, in Italien Sammlungen durchforscht, wel-
che zum Theil (z. B. die der CavaJ hoch ganz unberührt
waren, und zwar, was in unseren Zeiten selten ist, blos aus
reiner Liebe zur Wissenschaft. Die Frucht seiner Studien,
deren allgemeine Resultate er erst später bekannt machen
wollte, waren Schriften über specielle Funkte der Genfer
Geschichte, die er auf eigene Kosten drucken liess. Diese
Octavbände kamen wenig ins Publicum, theils, weil der Verf.
einer Familie der alten Genfer Aristokratie angehörig, mit
der herrschenden Oberflächlichkeit flacher Liberalität und lee-
rer Phrasenmacherei etwas hart verfuhr, theils weil die Bü-
cher nicht in den Buchhandel kamen, theils, weil genealo-
gische und archivalische Forschungen in Frankreich und io
der französischen Schweiz nicht viel Aufmerksamkeit zu er-
regen pflegen. Herr Galiffe, ein Mann von unabhängigem
Vermögen, setzte indessen seine Forschungen mit bewunde-
XXXII. Jahrg 8. Heft» 47
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Galiffe: heitres sur V histoire du moyen cige und Häusser:
lieber die deutschen Geschichtschreiber.
1) Feber dib deutschen Geschichtschreiber. Vom Anfänge des Frankenreichs
bis auf . die Hohenstaufen. Von Dr. Ludivig Häusser. Heidelberg. J.
C. B. Mohr, 1839.
2) Lettres, sur V histoire du moyen dge adressees ä Mr- le professeur Schlos-
ser Conseiller intime de S. A. S le Grand Duc de Bade par Mr. Ga-
liffe-Pictet. 1. Serie lettre I. XI. 2. Serie XI—XX. Geneve 1839. li-
thographirt.
Der Verfasser dieser Anzeige verbindet die beiden klei-
nen Schriften, weil er zufällig* zu beiden die Veranlassung
gegeben hat, so wenig er sich auch eines Antheils daran
rühmen kann; besonders aber auch darum , weil Hr. Häusser
auf seinen Rath die erste Serie der Briefe des Hrn. Galiffe
seiner Arbeit zum Grunde gelegt, und was er von ihm ent-
lehnt, öffentlich anerkannt hat.
Herr Galiffe hat sich nämlich Jahre lang mit dem Stu-
dium von Urkunden und mit gründlichen Forschungen archi-
valischer Documente beschäftigt, er hat in Genf, im südli-
chen Frankreich, in Italien Sammlungen durchforscht, wel-
che zum Theil (z. B. die der CavaJ hoch ganz unberührt
waren, und zwar, was in unseren Zeiten selten ist, blos aus
reiner Liebe zur Wissenschaft. Die Frucht seiner Studien,
deren allgemeine Resultate er erst später bekannt machen
wollte, waren Schriften über specielle Funkte der Genfer
Geschichte, die er auf eigene Kosten drucken liess. Diese
Octavbände kamen wenig ins Publicum, theils, weil der Verf.
einer Familie der alten Genfer Aristokratie angehörig, mit
der herrschenden Oberflächlichkeit flacher Liberalität und lee-
rer Phrasenmacherei etwas hart verfuhr, theils weil die Bü-
cher nicht in den Buchhandel kamen, theils, weil genealo-
gische und archivalische Forschungen in Frankreich und io
der französischen Schweiz nicht viel Aufmerksamkeit zu er-
regen pflegen. Herr Galiffe, ein Mann von unabhängigem
Vermögen, setzte indessen seine Forschungen mit bewunde-
XXXII. Jahrg 8. Heft» 47