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N°* 68. HEIDELBERGER 1839.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

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Hengstenberg; Die Aulhentie des Pentateuchs.
(Fortset z ung.)
Wie die Kritiker und die Kritik selbst mit Hrn. H. daran
sind, das wissen wir 5 und können uns dieses Verhältniss aus
dem Abschnitte der Prolegomena von den „Ursachen der
Opposition gegen den Pentateuch,“ der Hengstenberg’s
Beruf, über historische Erscheinungen zu urtheilen so glän-
zend dokumentirt, lebhaft vergegenwärtigen.
Er ist der Todfeind der wirklichen Kritik, der, um ihr
desto besser beizukommen, sie leichter meucheln zu können,
selber Gestalt eines Kritikers angenommen hat. Wie aber
seinerseits Hengstenberg mit der Kritik daran ist,
scheint er nicht genau zu wissen, oder aber sich einiger
Selbsttäuschung hinzugeben. Er meint, von den Grundbe-
dingungen des Kampfes handelnd, S. LXXVI.: „Die Käm-
pfenden sollten sich über gewisse Grundsätze der Streitfüh-
rung einigen. Von beiden Seiten sollte offen gestanden wer-
den, dass ihnen das Resultat der Untersuchung vor der Füh-
rung des wissenschaftlichen Beweises schon feststehe. Es
sey eitel Täuscherei, wenn man diess verhehle. Von ratio-
nalistischem Standpunkte sey die Anerkennung der Aechtheit
unmöglich, auch wenn die stärksten Gründe dafür sprechen
sollten. Ebenso aber — diess bekenne er ehrlich — stehe
von gläubigem Standpunkte aus die Aechtheit vor der histo-
risch-kritischen Untersuchung des Einzelnen fest u. s. w.“
Dieses ehrliche Bekenntniss, welches auch Hävernick
schon abgelegt hat, acceptiren wir bestens, obschon es nur,
was längst schon alle Welt wusste, bestätigt; und wir ha-
ben gar nichts dagegen, wenn die zum voraus gläubigen
„Kritiker“ in den zum voraus ungläubigen ihre eigentlichen
Gegner erkennen wollen. Auch scheint es, nachdem wir die
Erbschaft vieler unwiderlegt gebliebener Untersuchungen ne-
gativen Resultates angetreten haben, kaum denkbar, dass die
„Rationalisten“ sich je von der Authentie des Pentateuches
XXXII. Jahrg. II. Heft. 00

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