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JV® 38. HEIDELBERGER 1839
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.


Griechische Literatur.
(Beschluf s.)
Wenn er aber des letztem inseparabilis solitäs eine treue lieber-
Setzung der Worte adiaTvn&Tov xevöv (Glossar, v.” Axptxov 7idyo$)
nennt, so müssen wir protestiren, indem inseparabilis eher auf atfu
äanao rov hindeutet. Endlich spielt Galen (t. 3, p. 369 und 374)
auf 2 Stellen des Traktats Tlepi 'Eßd. an, die unser Verf. nur in
folgenden Uebersetzungen giebt: „Quand Je chaud et le froid ele-
mentaires qui constituent le principe vital, sont en parties egales,
l'homme demeure en sante: mais si le chaud l'emporte sur le froid,
(hier fehlt unstreitig der Gegensatz: ou bien le froid sur le chaud,
oder das Diesem Entsprechende im MS. selbst.) le corps devient
d’autant plus malade que l’inegalite est plus grande.“ „Le chaud
fait croitre les corps et les altere, guerit les maladies et engendre
les fievres, et il cause Ja mort des etres dont il a organise le
corps.“ Noch erwähnt Hr. L. hieher Gehöriges aus Censorinus
(De die natali, p. 98), Macrobius (Somn. Scip. 1, 6.), Ambrosius
(Episf. 6, 39 , Chalcidius, (Commentar. in Piatbnis Tim. p. 111,119.
ed. Meursii, Lugd. Bat. 1617.; Chalcidius, der Grammatiker, lebte
ums J. Christi 315, unter Arcadius.) desgleichen aus dem kartha-
gischen Rhetor Favonius Eulogius (Disput, in Ciceronis Somn. Scip.
p. 17. ed Antv. 1613.) aus Aetius (Tetrab., serm. 1, cap. 83.), und
aus der Schrift nepb was wir der Kürze wegen übergehen.
Auch in den Schriften selbst, die heut zu Tage dem Hippokrates
beigelegt werden, obwohl sie theils nur hippokratische Centonen,
theils Compilationen aus andern Autoren sind, verfolgt er die Spu-
ren des ans Licht gezogenen Traktats; weist gewissen Fragmenten
wieder ihren ursprünglichen Platz an, und zeigt, woher es komme,
dass wir die Titel von mehr Werken des Vaters der Heilkunde
haben, als die Alexandriner, Galen und Erotian, kannten, da hin-
gegen jezt nur 2 Stücke der alten Sammlung uns fehlen, nemlich
die Abhandlung itepi x^fxv^äx&v xal ßeXa)v9 deren Erotian ge-
denkt, und die nepi öXeSpi G)v xpoivpidrcav 9 die Galen citirt. Die
falschen Aphorismen der 8. Section sind zum Theil in dem Traktat
TUpl ’Eßtf enthalten. Galen fand sie nur in einigen Handschriften,
dergleichen Nummer 2146 der Pariser Bibi, ist, und ohne Zweifel
sind sie nur Zusätze aus späterer Zeit.
Unser gelehrter Arzt, von dem wir eine neue Ausgabe und
Uebersetzung des Hippokrates zu erwarten haben, hält dafür, dass
der griechische Text des Traktats erst seit Kurzem verloren sei,
vielleicht grade, als er in den sichern Hafen der Buchdruckerkunst
einlaufcn sollte. Sonach dürften wir auch dessen Auffindung hof-
XXXII. Jahrg. 9. Heft. 5g
 
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