N#. 57. HEIDELBERGER 1839
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Allerthumskunde.
(Beschlufs.')
Die königliche Gesellschaft tritt nun mit dieser öffentlich in den
Bachladen gegebenen Schrift in Verbindung mit ganz Deutschland,
während sie die dieser vorangegangene Deutsche Schrift: „Historisch-
antiquarische Mittheilungen“ nicht durch den Buchhandel verbreitet,
sondern blos ihren Deutschen Mitgliedern zum Geschenk zuge-
sandt hatte. Ja sie hat in Betracht des auch in dem Auslande,
zumal in Deutschland, immer lebhafter werdenden Interesses für
nordische Alterthumsforschung den Entschluss gefasst, nicht blos
eine Auswahl ihrer wichtigsten historischen Schriften durch ge-
treue und lesbare Uebersetzungen der ganzen Deutschen Lesewelt
zugänglich zu machen, sondern auch in der Folge ihre Memoires
und Untersuchungen der altern Geschichte und der Alterthü-
mer des nördlichen Europa’s und America’s in zwei neben einan-
der erscheinenden periodischen Schriften, Annalen und Memoires
oder Denkschriften heraus zu geben. Und zwar sollen die Anna-
len Abhandlungen in Dänischer und Schwedischer (bisweilen auch
in Isländischer), die mit denselben untrennbar verbundenen Memoi-
res aber ähnliche, entweder in Deutscher Sprache abgefasste oder
in das Deutsche übersetzte (jedoch auch Französische und Engli-
sche) Abhandlungen enthalten. Und es wird allerdings auf diese
Weise eine heilsamere allgemeinere Verbindung zwischen der gros-
sen Dänischen Gesellschaft und ihren vielen Deutschen Mitschwe-
stern veranstaltet, aber warum wird diese Verbindung zugleich
auch so erschweret, warum werden die Memoires so untrenn-
bar mit den Annalen verbunden? Warum sollen wir Deutsche
auch die für uns nicht lesbaren Annales mit kaufen müssen, um
der Memoiren theilhaftig zu werden ? Warum lässt die königliche
Gesellschaft nicht vielmehr auch die Annalen in unsre Deutsche
Sprache übersetzen?
Doch um zu dem Leitfaden selbst und zwar zu dessen Inhalte
überzugehen, so zerfällt derselbe in zwei dem äussern Umfange
nach sehr ungleiche Abschnitte.
A.
Der erste, nur 24 Seiten füllende, Abschnitt besteht in
einer äusserst geistvollen und anziehenden Abhandlung von dem
Registrator in Kopenhagens geheimem Archive N. M. Petersen,
die den Titel führt: „Umfang und Wichtigkeit der alt-
XXXII. Jahrg. 9. Heft. 57
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Allerthumskunde.
(Beschlufs.')
Die königliche Gesellschaft tritt nun mit dieser öffentlich in den
Bachladen gegebenen Schrift in Verbindung mit ganz Deutschland,
während sie die dieser vorangegangene Deutsche Schrift: „Historisch-
antiquarische Mittheilungen“ nicht durch den Buchhandel verbreitet,
sondern blos ihren Deutschen Mitgliedern zum Geschenk zuge-
sandt hatte. Ja sie hat in Betracht des auch in dem Auslande,
zumal in Deutschland, immer lebhafter werdenden Interesses für
nordische Alterthumsforschung den Entschluss gefasst, nicht blos
eine Auswahl ihrer wichtigsten historischen Schriften durch ge-
treue und lesbare Uebersetzungen der ganzen Deutschen Lesewelt
zugänglich zu machen, sondern auch in der Folge ihre Memoires
und Untersuchungen der altern Geschichte und der Alterthü-
mer des nördlichen Europa’s und America’s in zwei neben einan-
der erscheinenden periodischen Schriften, Annalen und Memoires
oder Denkschriften heraus zu geben. Und zwar sollen die Anna-
len Abhandlungen in Dänischer und Schwedischer (bisweilen auch
in Isländischer), die mit denselben untrennbar verbundenen Memoi-
res aber ähnliche, entweder in Deutscher Sprache abgefasste oder
in das Deutsche übersetzte (jedoch auch Französische und Engli-
sche) Abhandlungen enthalten. Und es wird allerdings auf diese
Weise eine heilsamere allgemeinere Verbindung zwischen der gros-
sen Dänischen Gesellschaft und ihren vielen Deutschen Mitschwe-
stern veranstaltet, aber warum wird diese Verbindung zugleich
auch so erschweret, warum werden die Memoires so untrenn-
bar mit den Annalen verbunden? Warum sollen wir Deutsche
auch die für uns nicht lesbaren Annales mit kaufen müssen, um
der Memoiren theilhaftig zu werden ? Warum lässt die königliche
Gesellschaft nicht vielmehr auch die Annalen in unsre Deutsche
Sprache übersetzen?
Doch um zu dem Leitfaden selbst und zwar zu dessen Inhalte
überzugehen, so zerfällt derselbe in zwei dem äussern Umfange
nach sehr ungleiche Abschnitte.
A.
Der erste, nur 24 Seiten füllende, Abschnitt besteht in
einer äusserst geistvollen und anziehenden Abhandlung von dem
Registrator in Kopenhagens geheimem Archive N. M. Petersen,
die den Titel führt: „Umfang und Wichtigkeit der alt-
XXXII. Jahrg. 9. Heft. 57