Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
fl*. 54. HEIDELBERGER 1839.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Gesenius: Scripturae linguaeque Phoemciae monumenla.
(Beschluf s.)

Die Schwierigkeit aber, welche haben soll,
können wir nicht finden. Lies HIPN ^3 = der Tauben-
sperber. Die Zusammengehörigkeit der Begriffe leuchtet
sofort ein, und wie wir ausserdem etwa noch von einem
Lämmergeyer, Fischadler etc. reden, so haben we-
nigstens ähnlich die Syrer eine Wolfslilie (jsL? ^*0*)^
die Araber einen Der Erklärung Wein-
blüthe halte ich blos dasSentgegen, dass yj niemals Blu-
me, Blut he bedeutet, indem sich 1* Mos. 40, 10. ge-

mäss dem von mir zu Hos. 13, 2. Sach. 4, 2. aufgestellten
Kanon auf H2T3 zurückführt.

Die Enträthselung der nomina propria darf man als einen
eigenen Theil dieser Studien betrachten. Dadurch, dass diese
Namen, mehr und weniger depravirt, zahlreich bei Classikern
Vorkommen, gewinnt sie ein besonderes Interesse, und die
etymologische Deutung vorzüglich der zusammengesetzten
gestattet uns einen tiefen Blick in das Innere der Sprache,
und fördert an ihrem Orte die Erkenntniss des Volksgeistes,
namentlich in religionsgeschichtlicher Beziehung. Der Hr.
Verf. hat die Namen von Personen und Göttern, Städten und
Oertern, >vie auch die bei den Classikern vorkommenden phö-
nicischen Appellativa abgesondert behandelt, und sie mit Be-
dacht und vielem Erfolge erwogen. Der Gegenstand scheint
uns wichtig genug, um ihm ein wenig nachzugehn und, das
Graphische verlassend, da die Gelegenheit sich darbot, zur
Exegese zurückzukehren.
An die Spitze drängt sich uns nicht eine Rüge, sondern
die lebhafte Besorgniss, ob nicht vielleicht mit Zurückführung
mancher afrikanischer Namen auf phönicische Wurzeln Zeit
XXXII. Jahrg. 9. Heft. 54
 
Annotationen