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N#. 4L HEIDELBERGER 1839.
Jj JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
fojlf ‘ ---—-S~JO!L I. ...

■fa Hoffmeister: Schiller’s heben und Werke.

(Bes ch luf s.)

hM Mit dem zweiten Th eil hebt sich Sehiller’s zweiter
knrfdd Lebensabschnitt, oder die Periode der wissenschaftlichen
ilitslt. Selbstverständigung, von Don Kariös (exclusive) bis zu den
iduft,«i. Horen (1787—1794.). Als die poetische Flamme in ihm für
««1 den Augenblick erlosch, machte sich das wissenschaftliche
ipf. Ü Interesse, das zweite Schiller’sche Geisteselement, auch in
besdrioii der Erscheinung geltend. Bei seiner ausschliesslichen Vor*
errsftt liebe für’s Geistige verwarf er die Medicin als heterogen,
injn'iigj. und kehrte sich (auch um ein Brodstüdium verlegen, aber
eituiti zugleich aus innerem Interesse, aus Bedürfniss, die äussere
Menschenwelt kennen zu lernen) der Geschichte zu. Die
irfe ifo erste historische Arbeit war eine Uebersetzung der Geschichte
sctofe von Amerika von Robertson, die er jedoch vielleicht mehr
1( dio nur geleitet, als selbst geliefert (S. 8.). Dann fasste er mit
^0 andern den Plan, die Geschichte der merkwürdigsten Revo-
lutionen und Verschwörungen aus der mittlern und neuern
pjese!. Zeit herauszugeben, aber es erschien nur, und erst 1788. der
gfrli|. erste Band. Auf einen reichhaltigeren Stoff führten ihn die
j lf/£ Vorarbeiten zum Don Kariös, auf den Ab fall der Nieder-
lande von Philipp II. Zwischenarbeiten sind der „Ver-
brecher aus verlorner Ehre“ (1786), in welchem die
allmählige, durch bürgerliche Verhältnisse aufgedrungene
Verschlechterung eines Menschen, und die Rückkehr der Ge-
sinnung zur Tugend, „als das Laster seinen Unterricht voll-
endet hatte,“ mit ausserordentlicher Kunst entwickelt und
gemalt sind; dann „das Spiel des Schicksals,“ oder vielmehr
der Fürstengunst, deren Held, was Herr Hoffmeister nicht
zu wissen scheint, der würtemb. Oberst Philipp Fried-
rich Rieger ist, dessen Lebensschicksale fast wörtlich
darin erzählt sind (vergl. Pfaffs Würtemb. Gesch. II., 443.
440.450.); endlich „der Geisterseher,“ dieser auch von Tieck
neuerdings nach Würden gepriesene Roman, den das zweite
Kapitel dieses ersten Theils ausführlich behandelt. „In der
XXXII. Jahrg. 7. Heft. 41
 
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