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Haussen Ueber die deutschen Geschichtschreiber.

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i ser versucht dann zuerst die historischen Fehler zu erklären,
fei und auf des Hrn. Galiffe Einwendungen zu erwiedern, dann
i) _ antwortet er auf das, was man gegen die Reinheit der Sprache
fl sagt, danh endlich schliesst er:
k Deutlicher aber als alle] Entschuldigungsgründe für die
t; Aechtheit des Buchs sprechen können, wird dieselbe durch
ili den innern Charakter des Werks selbst dargethan. Die Lee-
h türe desselben zeigt uns klar, so musste der Schiitzling Carls
ftt), sein Leben beschreiben, und alle die oben gerügten Mängel
h erklärten sich zum Theil aus seiner delicaten Stellung zu
f« seinem Helden selbst etc,
fielt. Der zweite Paragraph beschäftigt sich mit Paulus, War-
le- nefried’s Sohn. Auch hier hat Hr. Häusser das, was Hr.
riin- Galiffe über die Unzuverlässigkeit und Unbrauchbarkeit des
fallt- Paulus Diaconus in den Briefen gesagt hat, theils seinem auf
lallt eigne Forschungen gestützten Bericht einverleibt, theils hat
it^efi er vorausgesetzt, dass seine Leser diese Briefe zu Rathe
, k ziehen würden, und hat also darauf verwiesen. So sehr üb-
m rigens in der Hauptsache Hr. Häusser mit dem Hrn. Galitfe
11* übereinstimmt und seine Behauptungen durch seine eignen
tlc- Bemerkungen bestätigt; so will er doch auch hier nicht so
Hofe weit gehen, als Hr. Galiffe gegangen ist. Hr. Galiffe sucht
r an- in den Briefen darzuthun, dass Paulus Diaconus, wie die an-
irt- dern Chroniken, ein Fabricat späterer Mönche sey, Hr. Häus-
to ser bleibt dabei stehen, dass Paul’s Werk, wie alle Chroni-
ijiofi' ■ ken, eine geistlose Compilation sey. Einer der Hauptgründe
flu gegen die Aechtheit sind die langen Stellen, welche Paulus
:ftts Diaconus wörtlich aus Anastasiüs dem Bibliothekar müsste
Hr. abgeschrieben haben, was bei seiner Lage und bei seiner
Stellung unmöglich scheint. Auf die Unwahrscheinlichkeit,
\W dass Paulus Diaconus selbst diese langen Stellen aus Ana-
iltfC stasius seiner Geschichte einverleibf habe, gründet Hr. Ga-
jlfi üffe besonders seine Behauptung, dass des Paulus Diaconus
p Text später zusammengesetzt sey. Darauf ervviedert Hr.
rijict Häusser:
p Um unsere allgemeine Ansicht über Paul zu begründen,
Al« haben wir oben darauf aufmerksam gemacht, dass sein Werk
0 aus andern Quellen grösstentheils compilirt ist. Was nnn
•!$ besonders Anastasius angeht, so macht Hr. Galiffe in dem
ß angeführten Briefe auf einen beachtenswerthen Umstand auf-
|ip wirksam. Er bemerkt nämlich, wie die damaligen Verhält-
 
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