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uns jedoch S. 255 die Uebertragung der Aufschrift: „Studien“ in „quomodo sit
studendum“ nicht gefallen will; eben so S. 245: das schönste Plätzchen: „locus
formosi ssim us“ warum nicht pulcherrimus?), · J. Gaudenz von Salis,
Eduard von Schenk, Schiller (Seite 278—417 am reichsten bedacht, darunter
Stücke aus der Glocke, der Jungfrau von Orleans, der Braut von Messina, die
Kindesmörderin u. s. w., Schlegel (d. h. Friedrich), Ernst Schulze, A. C. Stock-
mann, Friedrich Leopold von Stolberg, K. Streckfuss, Ludwig Tieck, Chr. A.
Tiedge, Ludwig Uhland, Jos. Peter Uz, J. Nep. Vogl, Johann Heinrich Voss.
Von S. 505ff. bis 539 folgen lateinische Uebertragungen einer Anzähl griechi-
scher Gedichte aus der Anthologie, aus Bion und Moschos, Hermesianax, Pha-
nocles, Sappho, Simonides von Ceos, in dem Metrum des Originals, dann von
S. 542 ff. Uebertragungen englischer Gedichte von Byron, Logan, H. Kirke,
White, woran sich poetische Bearbeitungen einiger Psalmen und des 14. Cap.
des Jesaias anreihen. Die eigenen poetischen Versuche des Verf. bewegen sich
meist in den alten Metren, Einiges auch (aus Redenbacher’s Christlichem Allerlei)
in gereimten Versen, glücklich diese Art der mittelalterlichen Poesie nachbildend.

Neueste Sammlung ausgewähller Griechischer und Römischer Classiker, verdeutscht
von den berufensten Uebersetzern. 2. — 5. Lieferung. Aeschylos, deutsch
in den Versmassen der Urschrift von J. J. C. Donner. Zweiter Band.
263 S. Plutarch’s ausgewählte Biographien. Deutsch von Ed. Eyth.
106 S. Plato’s Phädon. Deutsch von K. Pranll. (Auch: Plato’s
ausgewählte Werke. Erstes Bändchen.) 97 S. Uebersicht der Griechisch-
Römischen Philosophie von K. Prantl. 198 S. Stuttgart. Hoffmann’sche
Verlagsbuchhandlung. 1854. in 8

Die Erwartungen, die bei dem ersten Bande der Uebertragung des Aeschy-
los in diesen Blättern (S. 376 ff.) ausgesprochen worden, sind nicht minder auch
bei diesem zweiten Bändchen, das die noch fehlenden vier Stücke (Prometheus,
Sieben gegen Thebä, Perser, Schutzflehende) in ähnlicher Weise behandelt und
nach denselben Grundsätzen in deutsche Verse übertragen, bringt, in Erfüllung
gegangen. Wir finden hier dieselbe Meisterschaft, die den oft so schwer zu
behandelnden, ungefügigen Stoff in einer Weise bewältigt hat, welche die Schwie-
rigkeiten kaum noch erkennen lässt, die Jedem sich entgegenstellen, der es ver-
sucht, in gleichen Maassen die Lieder des alten Sängers wiederzugeben. Wir
haben alle Ursache uns zu freuen , das Aeschyleische Drama in einer eben so
würdigen und ernsten, wie zierlichen Sprache vor ein grösseres Publikum ge-
bracht zu sehen, das nun auch im Stande ist, an der herrlichen Schöpfung sich
zu laben und von der Würde und Hoheit des alten Drama’s selbst einen Begriff
zu gewinnen. Was bei dem alten Dichter so grosse Schwierigkeit macht, die
oft wunderbar gebildeten und zusammengesetzten Ausdrücke, die in ihrem vollen
Sinne und in ihrer vollen Kraft kaum wiederzugeben möglich erscheint, sind
hier, ohne Anwendung von gewaltsamen, unserer Sprache widerstrebenden Mit-
teln, und ohne alle Verflachung so wiedergegeben, dass auch der des Originals
unkundige Leser, die Kraft und die Bedeutung derselben zu erkennen vermag,
während der schöne Fluss der Rede ihn ohne Hemmniss, ohne Störung stets
 
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