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Nr. 37. HEIDELBERGER 1854.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

v. Hefner i Bas Römische Bayern in seinen Selarift-
unil Bildmalen.
(Schluss.)
Das ganze Buch hat auch nun eine ganz andere Anordnung.
Zunächst handelt jetzt die Einleitung von der militärischen Besetzung
des Landes und der Colonisation, von der Gölterverehrung und dem,
was darauf Bezug hat, von den Ueberresten aus dem Privatleben
der Römer und von den Römischen Münzen, deren Fundorte in
Bayern äusserst zahlreich und ergiebig sind und die, als mit dem
Kaiserreiche beginnend und endend, einen vierhunderljährigen Auf-
enthalt der Römer in Bayern bezeugen, und darauf erst gibt die
Einleitung eine Würdigung der Verdienste Bayerischer Gelehrten
um die Römisch - Bayerische Geschichte und Altcrthumsforschung,
spricht sich über die preiswürdige Thätigkeit der historischen
Vereine Bayerns aus, und schliesst mit einer Würdigung auch der
Verdienste Bayerischer Fürsten um die Römisch - Bayerische Ge-
schichte- und Alterthumsforschung. Zumal wird mit Recht gedacht
der vielen Verdienste, die sich König Ludwig I um Kunst und AI-
terthum in seinem Staate erworben hat. — Dann scheidet sich das
Buch selbst ganz seinem Titel gemäss in zwei Ablheilungen: in die
Schriftmaie und in die Bildmaie, Die erstem umfassen eines Theils
sowohl die noch ganz erhaltenen als die nur fragmentarischen eigent-
lichen Schriftmaie, und zwar a) die Denkmäler zu Ehren der
Götter, besonders des Jupiter Oplimus Maximus und des Mercurius,
auch des Apollo, namentlich des Apollo Grannus; b) historische
Denkmäler, und zwar Ehrendenkmäler, z. B. für Kaiser, Meilensteine
und Tabulae honestae missionis; c) Grabdenkmäler, heidnische und
auch schon christliche dem höchsten Gotte geweihte, selbst mit dem
Wunsche schon: In Gott mögest du selig fortleben! und mit dein
Monogramme Christi zwischen dem A und ω. Andern Theils sind
es nur kleinere Denkmäler oder sogenannte Anticaglien aus Metall,
aus Gold, Silber, Bronze, zumal Ringe und Marken mit einem Ringe
zum Abdrucken; aus Blei, aus Stein, aus Thon, zumal Lampen, Ge-
fässe (Schüsseln und Teller, Krüge) und Legions- und Cohorten-
ziegel der I., 111., IV., XIV. und XXII. Legion, aus den Töpferstät-
ten von Privaten und auch auf den Landgütern von Kaisern, zumal
auch eine Perle mit der Inschrift Pantasilea Beia; aus Bein, aus
Glas, auch einer jener bekannten Glasbecher ohne Fuss mit der In-
schrift: Bibe mullis annis; und aus Holz. Und dazu kommen noch
die Römischen Münzen, deren schon gedacht ist und deren vorzüg-
LXVII, Jahrg. 4, Doppelheft. 37
 
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