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Chronik der Universität Heidelberg’

für
das Jahr 1854.

Am 22. November ward von der Universität die Feier des Ge-
burtstages des erlauchten Restaurators der Universität, des höchst-
seligen Grossherzogs CARL FRIEDRICH in herkömmlicher Weise
begangen.
Der zeitige Prorector, Geh. Hofrath Dr. Arnold hielt die Fest-
rede, welche „über das Verhältniss der Kraft zur Materie im thie-
rischen Organismus“ sich verbreitet und seitdem auch im Druck
(Heidelberg bei G. Mohr 1854. 28 S. in gr. 4.) erschienen ist; er
ging darauf über zu den Veränderungen, welche im Laufe des ver-
flossenen Jahres an der Universität stattgefunden. Unter den Be-
weisen der höchsten Huld Sr. K. FI. des Prinz Regenten und der
weisen Fürsorge der Regierung, deren sich die Universität mehrfach
erfreute, verdient der grossartige Bau eines neuen chemischen La-
boratoriums, zu welchem die erforderlichen Mittel von den Ständen
bereitwilligst bewilligt worden waren, insbesondere genannt zu wer-
den; aber auch andere Institute erfreueten sich mancher Verbesse-
rung und Bereicherung; namhafte Geschenke sind der naturhistori-
schen Sammlungen, wie der Bibliothek zu Theil geworden, der
letzteren insbesondere, durch die Gnade Sr. Maj. des Königs von
Preussen, die Fortsetzung der Prachtausgabe der Werke Friedrichs
des Grossen.

An der Universität selbst fanden folgende Veränderungen statt:
Durch den Tod verlor dieselbe den Professor der Botanik und
Director des botanischen Gartens, Dr. Bischoff und den Privat-
docenten in der medicinischen Facultät Dr. Pickford.
Professor Jolly folgte einem Rufe nach München für die Lehr-
kanzel der Physik; die Privatdocenten der juristischen Facultät,
Dr. S t i n z i n g und D e r n b u r g wurden als Professoren des Rechts
nach Basel und Zürich berufen, desgleichen in der philosophischen
Facultät der Privatdocent Dr. Rau als Professor der Landwirth-
schaft an die Akademie der Land- und Forstwissenschaft zu, Hohen-
heim in Würtemberg.

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