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Nr. 49. HEIDELBERGER 1854.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Kurze Anzeigen·

Bibllotheca Scriptorum Graecorum et Ilomaiioriuii
Teubneriana»
Indem wir Nachricht geben von einer weiteren Fortsetzung der in diesen
Blättern schon mehrfach besprochenen Sammlung,*) haben wir, abgesehen von
allem Andern, was durch dieses Unternehmen geleistet worden istj insbesondere
hier aufmerksam zn machen auf die dankenswerthe Ausdehnung, welche der
Verleger, i.n wahren und reinen Interesse der Wissenschaft, für die er keine
Opfer scheut, dieser Bibliotheca classica hat angedeihen lassen. Anfänglich und
zunächst auf den Kreis von griechischen und römischen Schriftstellern beschränkt,
welche auf Schulen oder Universitäten gelesen zu werden pflegen, und nun in
eben so correcten wie getreuen, d. h. auf die letzten Quellen der handschrift-
lichen Ueberlieferung zurückgeführten Texten vorliegen, hat das Ganze dadurch
eine weitere Ausdehnung erhalten, dass auch diejenigen Schriftsteller her-
beigezogen worden sind, die in jenen Kreis der Schule oder der akademischen
Vorträge zwar nicht fallen, aber für den gelehrten Schulmann, wie für den
gelehrten Forscher des Alterthums überhaupt, eine gleiche Bedeutung anspre-
chen, ihm oft eben so nolhwendig und unentbehrlich sind. Erwägt man weiter,
dass diese Schriftsteller, eben weil sie nicht auf Schulen gelesen werden, auch
seltener herausgegeben werden, und daher, in den uns bis jetzt vorliegenden
Texten, das Bedürfniss einer genauen kritischen Revision zur endlichen Herstel-
lung des oft noch unsichern und selbst vernachlässigten Textes mehr oder min-
der erkennen lassen, so w’ird man einer solchen Erweiterung, wie sie uns z. B.
bereits in der neuen Ausgabe des Gellius zu Theil geworden ist, nur seinen
vollen Dank und Beifall zollen können. Wir gewinnen auf diese Weise die
sichere Aussicht, nach und nach den ganzen Kreis der noch erhaltenen Werke
der alten Literatur in durchaus gereinigten und auf ihre letzte Grundlage zurück-
geführten Texten zu erhalten, und finden damit ein Unternehmen ausgeführt,
wie es bis jetzt in der That noch nicht unternommen, und noch weniger aus-
geführt worden ist. Da die Revision dieser Texte meist in die Hände derjeni-
gen Männer gelegt ist, die mehr oder minder ausschliesslich mit dem Autor
sich beschäftigt haben, und auf die Correctheit des Drucks eine gleiche Sorgfalt
gewendet wird, die jeden störenden Fehler beseitigt, so liegt darin eine grosse
Garantie für das Gedeihen eines so umfassenden und ausgedehnten Werkes, das
nur durch rastlose, keine Opfer scheuende Thätigkeit zu Stande gebracht werden
konnte. Und diese Thätigkeit Wendet sich selbst mit erneuerter Aufmerksamkeit

*) S. diesen Jahrgg. S. 289 ff. und vergl. Jahrgg. 1852 p. 613 ff. 1853
p. 147 ff. 769 ff.
XLYII. Jahrg. 5, Doppelheft.

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