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Hoefer: Nouvelle Biographie universelle.

weiteren drei Bänden das Unternehmen gleichmässig fortgeführt ist, dass mit
der ungemeinen Vollständigkeit in Aufzählung aller Persönlichkeiten, die nur
einigermassen in der literarischen, künstlerischen, politischen und militärischen
oder fürstlichen Welt und sonst zu Namen gekommen sind, und dem eben so
reichen Detail, das hier im Einzelnen sich entfaltet, auch die Sorgfalt und Ge-
nauigkeit, wie die Treue und Verlässigkeit aller der einzelnen Angaben und
Mittheilungen gleichen Schritt hält, mithin auch diese Fortsetzungen durchaus
befriedigend ausgefallen sind.
Während also in der ganzen Ausführung wie selbst in der äussern Ein-
richtung keine Veränderung, keine Abweichung von dem ursprünglichen Plane
erfolgt ist, erscheint nur auf dem Titel des zehnten Bandes die Aenderung des
Wortes universelle in generale, herbeigeführt durch eine gerichtliche
Entscheidung und bestimmt, jeden Schein eines Plagiats oder Nachdruckes zu
entfernen, den ohnehin die durchweg auch in diesen Bänden durchgefiilirte An-
gabe der Quellen, aus denen und nach denen jeder einzelne Artikel bearbeitet
ist, hinreichend entfernen konnte. Und wahrhaftig, wer auch nur oberflächlich
einen Blick in das ganze Unternehmen geworfen hat, wird einen derartigen
Vorwurf auf die Unternehmer des Ganzen nimmer beziehen wollen. Bei einem so
gewissenhaften Verfahren, das nirgends die Quelle anzugeben unterlässt, bei der
Theilnahme der namhaftesten Gelehrten Frankreichs und der umfassenden, überall
ergänzend und vervollständigend eingreifenden Gelehrsamkeit des Herausgebers,
der in richtiger Würdigung des Maasses auch im Aeussern die so wiinschens-
werthe Gleichförmigkeit des Ganzen zu bewahren sucht, werden freilich ähn-
liche Unternehmungen, wie sie in Frankreich erschienen sind, namentlich die
allerdings sehr verbreitete, weil früher fast einzige Biographie universelle der
Gebrüder Michaud, auch wenn sie jetzt in einer neuen Ausgabe aufgewärmt
wird, hinter diesem Unternehmen weit zurück bleiben, da sie weder in Voll-
ständigkeit und Gediegenheit ihrer Mittheilungen, noch in den andern von dieser
neuen Biographie, universelle oder gänerale, gerühmten Eigenschaften mit ihr
gleichen Schritt halten können. Und eben darum wünschen wir auch dem
neuen Unternehmen den besten Fortgang und diejenige Beschleunigung, welche
der Gründlichkeit des Ganzen keinen Abbruch thun kann. Es reichen aber die
vorliegenden drei Bände von Cabacius Rallus, einem neu lateinischen Dich-
ter, bis zu dem schottischen Maler Cothran. An ausgezeichneten und bedeu-
tenden Persönlichkeiten, welche innerhalb dieses Kreises fallen, fehlt es daher
nicht; und dass diese auch mit besonderer Rücksicht behandelt worden sind,
wird nach dem, was in den frühem Anzeigen über Aehnliches bereits bemerkt
worden, kaum einer besondern Erwähnung bedürfen; so z. B. im achten Bande
der Artikel über den Reformator Calvin von Leo Joubert, über Camoens
von Ferdinand Denis, über Carnot von G. Hequet, über Casanova von
Gustav Desnoiresterres, und in den folgenden Bänden Artikel wie Charette
von Th. Muret, Champollion, nach mitgetheilten Familienpapieren bearbeitet,
Chateaubriand von Louis de Lemonie und Leo Joubert, der auch den Artikel
über Andre Chenier, den lyrischen Dichter, geliefert hat, Christophe
(in Hayti) von J. de Sicherville, Cbrysostome in grösserer Ausdehnung von
Isambert, der auch, äusser manchem andern Artikel, den über Clemens von
Alexandrien und über Clemens Romanus geliefert hat. Andere, in das
Gebiet der alten Literatur einschlägige, hervorzuhebende Artikel sind, um auch
aus diesem Kreise Einiges wenigstens anzuführen, Catallus von de Ponger-
ville, die ausführlichen Artikel über Cäsar und Cicero (woselbst aus einem
ungedruckten Werke Villemaine’s Einiges mitgetheilt wird (Bd. X. S. 554) von
dem Herausgeber, der auch über den Astronomen Cassini ausführlich berich-
tet hat. Endlich können wir noch aufmerksam machen auf die den fürstlichen
Personen, die die Namen Charles (Karl) und Christian führen, gewidmeten
Artikel, darunter einige, welche besonders hervorgehoben zu werden verdienen.
Diese wenigen Nachweisungen, die sich leicht mit zahlreichen andern vermehren
liessen, mögen genügen, um unsere Theilnahme an dem erspriesslichen Unter-
nehmen, auf das wir wiederholt aufmerksam zu machen uns gedrungen fühlen,
zu bezeugen.
 
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