Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
546

Der Schwarzwald.

nach des Ref. Dafürhalten zum Gegenstände einer philosophischen
Propädeutik an Schulen machen kann. Gerade solche schwierige,
ohne ein tieferes Eingehen unmöglich als fruchtbar zu bezeichnende
Erörterungen haben bei Vielen die Frage veranlasst, ob die Be-
seitigung des philosophischen Unterrichts in Mittelschulen nicht
gerathener wäre. Dagegen wird sehr richtig und anschaulich auf
die „beiden grossen Züge der Welt“, „Einheit der Gesetze“ und
„Mannigfaltigkeit der Erscheinungen“ hingewiesen (S. 14). Durch
„unwandelbare Typen“ wird die Mannigfaltigkeit beherrscht. Die
Typen deuten auf ein höchstes, die Mannigfaltigkeit „zusammen-
haltendes Gesetz.“ Die Einheit der Gesetze ist das „unbedingt be-
herrschende“, die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen „das unter-
worfene Element.“ Die Schöpfung ist dem Herrn Verf. „die Ab-
hängigkeit des Weltdaseins von Gott.“ Die Einheit in der Vielheit
des Weltalls ist ihm „noch nicht die Gottheit selbst“, sondern nur
„das, wodurch diese als das absolut Identische sich offenbart“ (S, 16).
Ref. hat mit 'Vergnügen die anziehende Schrift des Herrn Verf.
gelesen und kann es nur billigen, dass derselbe in der Lehre vom
Menschen die Wahlverwandtschaft der Philosophie und Religion,
des menschlichen und göttlichen Wesens in so schöner Weise an-
deutet. Ref. stimmt vollkommen in die von dem Herrn Verf.
S. 19 angeführten Worte des französischen Philosophen Cousin
ein: Ce n’est q u e la mauvaise philosophie et la mau-
vaise r eligion, ^qui se quereilent,
v» Reichlin-ITIeldcffg.

Der Schwarzwald, der Odenwald, Bodensee und die Rhein-
ebene.. Handbuch für Reisende. Mit einer Karte von Baden,
und Würtenbero, 8 Ansichten und 2 Panorama’s in Farben-
druck. Zweite Auflage. Heidelberg, Druck und Verlag von
Adolf Emmerling. 1863. *) XII. und 2ö2 S. in 12.
Wenn das so baldige Erscheinen einer neuen Auflage dieses
Buches nicht blos für das Bedürfniss spricht, welches diese Er-
scheinung vor wenigen Jahren hervor rief, sondern auch für die
Art und Weise der Ausführung, so haben wir, was das letztere
betrifft, allen Grund, auch der neuen Auflage unsere volle Auf-
merksamkeit zuzuwenden, und das vaterländische Werk in seiner
erneuerten Gestalt bestens dem Kreise zu empfehlen, für welchen
dasselbe bestimmt ist. Er liegt in der Natur aller derartigen Werke,
dass sie erst bei einer erneuerten Auflage diejenige Vollkommenheit
und Vollendung erringen, welche bei der ersten wohl erstrebt,

*) Die Vorrede ist vom Juli 1862 datirt.
 
Annotationen