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154. Leunis: Synopsis der drei Naturreiche u. Schulnaturgeschichte.
wichtig als der Iuhalt. Sehen wir deshalb zunächst zu, ob die
Prinzipien die richtigen sind, auf denen jene beruht und wie sie die
Einleitung angibt.
Was ad 1) die analytischen Tabellen betrifft, so sind dieselben
eine sehr lobenswerthe Einrichtung, und wenn sie zunächst mehr
für den Sammler als für den Studirenden nützlich erscheinen, so
ist doch die Artbestimmung für die volle Verwerthung der weiteren
Forschungen unerlässlich und der Werth der Tabellen gilt dadurch
für jeden der überhaupt mit zoologischen Materiale arbeitet, mag
er nun blos bestimmen und ordnen, oder auch auf Anatomie und
Physiologie untersuchen wollen. Dass für eine solche Artbestim-
mung die gegebenen Tabellen nicht über eine gewisse Gränze hin-
aus genügen, ist bei dem Umfange des Werkes selbstredend. Bei
an Arten nicht zu reichen Gattungen wäre es vielleicht nicht un-
möglich in solcher Synopsis alle deutschen und für die Seethiere
alle die Arten aufzuführen, welche in der Nordsee und Ostsee
und im Mittelmeer vorkommend beschrieben sind nnd so die Mög-
lichkeit der Artbestimmung für die meisten Fälle zu geben, welche
uns grade zur Untersuchung kommen. Der Raum dafür dürfte an
dem Theil des Inhalts ausgespart werden, dessen Uebersicht im
zweiten Abschnitte der Einleitung gegeben ist.
2. Zu diesem möchte ich nämlich bemerken, dass die hier gel-
tend gemachten Zweckmässigkeitsrücksichten doch sich nicht gar
zu breit machen dürfen. Einzelne Theile des hier ausgesprochenen
Planes zwar sind sehr hübsch durchgeführt (Thierkalender) aber
die Aufzählung der langen Reihe von Thieren, deren Fleisch ge-
gessen wird (darunter auch Felis onga, Crocodilus niloticus, Alli-
gator sclerops und lucius ; dagegen fehlen die so gewöhnlich ge-
gessenen amerikanischen Affen) kann wohl kaum für nützlich er-
achtet werden, und zum Vergnügen kann man sich am Ende grade
so gut alles Andre als Harpyien und Marabus halten und braucht
das nicht aus einer Synopsis zu lernen, sondern jeder mag seinem
eignen Geschmack folgen. Es ist überhaupt immer ein eignes
Ding, wenn ein wissenschaftliches Werk für gewisse besondere
Zwecke dienen soll und es kommt bei dieser Verbindung fast immer
die Wissenschaftlichkeit schlecht weg.
3. Die Ausrüstung mit Holzschnitten ist höchlich anzuerkennen.
Gute Abbildungen sollten keinem Lehrbuche der Zoologie mehr
fehlen und Holzschnitte im Text sind aus mancherlei Gründen für
den gewöhnlichen Gebrauch den kostspieligen Tafeln reichlich vor-
zuziehen. Wirklich sind auch die Zeichnungen in den meisten Fäl-
len reichlich zugegeben, fast alle gut, manche sehr gut Dass bis
zu einem gewissen Grade eine Ausdehnung auf Petrefakten Statt
fand, ist durchaus anzuerkennen. Wie die Paläontologie in der
Zoologie ihre wesentlichste Basis, so findet die Zoologie in jener
ihre Ergänzung und gar häufig ihre Nutzanwendung.
4. Mit dem vierten Paragraphen der Einleitung können wir uns
 
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