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Virgilii carmina en. Ph. Wagner.

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P. Virgilii Maronis carmina breviler enarravil Philippus
Wagner. Edilio. lerlia superioribus mulio praestabilior,
Lipsiae in libraria Hahniana. MDCCCLXI. XXXJI und 477
8. in gr. 8.
Von der ersten Ausgabe, welche bereits im Jahre 1845, so
wie von der zweiten, welche im Jahr 1849 erschien, ist in diesen
Jahrbb. 1845 S. 793 und 1849 S. 783 ff. bereits gesprochen worden :
die dritte, die wir hier anzuzeigen haben, kann sich mit vollem
Recht als eine „editio, superioribus inulto praestabilior“ bezeichnen,
ebenso wohl was ihren äusseren Umfang betrifft, der hier eine nam-
hafte Erweiterung erhalten hat (die zweite Ausgabe hatte bei gleichem
Format XXIV und 423 Seiten), den ungleich reineren Druck und
die bessern Lettern, als insbesondere, was den Innern Gehalt, na-
mentlich die beigefügten Erklärungen betrifft. Denn man kann
wohl sagen, dass das, was seit den etwa zwölf bis dreizehn Jahren,
die seit dem Erscheinen der zweiten Auflage verflossen sind, für
die Erklärung des Dichters geleistet worden ist, in den verschie-
denen neuen Ausgaben, die in diese Zeit fallen, wie in Einzel-
schrilten oder gelegentlichen Bemerkungen, gebührende Berück-
sichtigung gefunden hat, ohne dass, namentlich was den Text und
dessen Gestaltung betrifft, die von dem Herausgeber schon früher
aufgestellten und noch zuletzt (1859) in seinem libellus lectionum
Virgilianarum vertheidigten Grundsätze, welche im Wesentlichen
auf Festhalten an der Autorität der Mediceischen Handschrift
dringen, eine Veränderung erlitten hätten, und er hat sich auch
darin nicht irre machen lassen, (Providi, quantum potui, lesen wir
S. VII. der Vorrede, ut sua Virgilio integritas constaret ac ne
nunc quiden meae ine recensionis poenitet) um so manchen über-
triebenen Verdächtigungen, als unnöthigen Aenderungen, wie sie
mehrfach in neuester Zeit aufgetaucht sind, einen Eingang in seine
Ausgabe zu verstatten, die ihrer ganzen Anlage nach ohnehin keine
kritische sein, wohl aber einen lesbaren und dabei urkundlich be-
glaubigten Text liefern sollte, wie ihn Schüler und Lehrer, für
welche diese Ausgabe bestimmt ist, bedürfen. Das Hauptmoment
dieser Ausgabe bildet, wie früher auch jetzt noch die Erklärung,
oder, wenn wir des Herausgebers Ausdruck gebrauchen sollen, die
brevis enarratio, welche unter den Text in lateinischer Sprache
beigegeben ist; hier, wie auch in den Prolegomenen, zeigt sich
insbesondere die Thätigkeit des Herausgebers und die Verschieden-
heit dieser dritten Ausgabe vor ihren beiden Vorgängern: man wird
allerdings keine Seite finden, in der nicht diese oder jene Bemer-
kung oder Erklärung eine andere bessere Fassung erhalten, diess
oder jenes hinzugefügt, auch geeignete Belege oder Nachweise der
griechischen Nachbildung zweckmässig beigefügt worden: die Er-
klärungen sind kurz und bezeichnend, geben bei schwierigen und
dunklen Worten wie Sentenzen eine leicht fassliche Umschreibung
 
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