Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
864

Virgilii carmina en. Pb. Wagner.

und erfüllen ihren Zweck, den Leser in dem Verständniss des
Dichters, wie aber auch in der Kenntniss der lateinischen Sprache
zu fördern und weiter zu bringen, nach unserer Ueberzeugung
besser als die jetzt zu Mode gewordenen Schulausgaben, die in
deutschen Noten, bald mehr bald minder ausführlich dem Schüler
seine Vorbereitung erleichtern sollen, aber in manchen Fällen nur
der Bequemlichkeit des Schülers Vorschub leisten, ihn keineswegs
anzuregen oder seine Kenntniss der Sprache wahrhaft zu fördern
vermögen. Dass durch die Zugabe lateinischer, kurz gefasster Er-
klärungen diese Missstände vermieden werden, bedarf wohl kaum
eines besonderen Nachweises: und darum versprechen wir uns auch
von dem Gebrauch dieser .Ausgabe, sei es in der Schule, wie ins-
besondere auch bei dem Privatstudium einen grösseren Nutzen, und
möchten dieselbe daher auch für den Gebrauch iu den obersten
Classeu unserer Gymnasien (wenn hier überhaupt nicht von blossen
Textesausgeben, sondern von solchen, die mit einer Zugabe von
Erklärungen versehen "sind, die Rede ist) empfehlen, weil wir
überhaupt der Meinung sind, dass in den beiden obersten Classen
dieser Dichter gewiss mit mehr Erfolg und besserem Verständniss
gelesen werden dürfte, als in den mittleren Classen, für die er
nach unserem Ermessen zu schwierig ist. Die Interpunktion hat
der Herausgeber dieser Bestimmung seines Buches gemäss einge-
richtet, und sich auch hier nicht, was wir vollkommen billigen, der
neuesten Mode der allzu grossen Beschränkung der Interpunktions-
zeichen anbequemt, die wir in Ausgaben, die für die Schule oder
das Privatstudium bestimmt sind, geradezu verwerfen, weil sie
hier nur nachtlieilig und in keiner Weise förderlich einwirken
kann. Endlich haben die Prolegomenen, die über des Dichters
Leben und Schriften sich verbreiten und schon in der zweiten
Ausgabe eine grössere Ausdehnung erhalten hatten, nicht blos
eine Erweiterung, sondern auch in Vielem eine bessere Fassung
bekommen, namentlich gilt dies von dem, was den Charakter
der einzelnen Dichtungen und die Beziehungen derselben zu ihrer
Zeit, wie zu den griechischen Vorbildern betrifft, wobei die Er-
gebnisse der neuesten Forschung Aufnahme und Berücksichtigung
erhalten haben. Neu in dieser dritten Ausgabe hinzugekommen
ist ein „Index delectus rerum verborumque in commentariis expli-
catorum.“
 
Annotationen