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Revue Africaine.
zeichniss der dort vorhandenen Reste von Alterthümern. — Origine
deshabitants dela Kabilie d’apres la traditionlocale,
par Μ. Alpb. Meyer. N. 17. Der Verf. hat sich die dankens-
werthe Mühe gegeben, bei jedem der einzelnen nach ihrem Gründer
genannten Stämme der Kabylen (wie Beni Ouagenum, Beni Djennad
u. 3, w.) die bei ihnen noch bestehenden Sagen über ihren Ur-
sprung zu sammeln. Das Resultat dieser Sammlung ist aber mehr-
negativer als positiver Art. Es zeigt sich nämlich, dass bei den
Kabylen das Andenken an ihre frühere \7orzeit in der Ueberliefe-
rung sich so gut wie ganz verloren hat. Sie leiten den Ursprung
fast aller ihrer Tribus von Arabern ab, welche sich vor den Türken
in das Gebirg flüchteten, mit Ausnahme von drei Tribus, welche
von Osten her, aus Persien, eingewandert sein sollen. — La mort
du fondateur de la r eg en c e d’Alger, par Μ. A. Ber-
brugger. Nr. 19. Aus gleichzeitigen Quellenschriften gegebene
genaue und berichtigende Nachweisungen über den Ort wo der
türkische Piratenhäuptling Arudji Barbarossa (Horuk Barbarossa),
der Gründer des Raubstaates Algier, bei seiner Flucht aus der
belagerten Festung Tiemsen von den Spaniern getödtet wurde, und
die nähern Umstände dieses Ereignisses. — Ahad-Aman oü
reglement politique et militaire, texte turc, tra-
duit en arabe par Si-Mohammed et reproduit en
francais par Μ. Devoulx fils. N. 21. Ein interessantes
Actenstück aus dem Jahr 1748, aus welchem die Organisation und
Regierungsweise der herrschenden türkischen Miliz zu Algier zu
ersehen ist. Da die christlichen officiellen Quellen über die tür-
kische Administration zu Algier sehr selten sind, wie die Redaction
der Revue bemerkt, so ist dieses Actenstück um so schätzbarer. —
Bou Ras, historieninedit del’Afrique septent rionale,
par Μ. Gorguos N. 26. Der genannte arabische Schrifsteller
verfasste ein in poetischer Beziehung sehr geringes Lobgedicht
auf den Bey Mohammed, der 1791 Oran von den Spaniern eroberte.
Er fügte aber einen Commentar hinzu, welcher viele nicht unin-
teressante Notizen über die Geschichte Nordafricas enthält. Diese
letztem werden in dem vorliegenden Aufsatze zusammengestellt und
übersetzt. — Les frontieres de l’Algerie, par Μ. A. Ber-
brugger. Die Grenzen des jetzigen Algeriens sind im Norden
durch das Meer, im Süden durch Sandwüsten von der Natur ge-
geben ; es handelte sich für die neugewonnene französische Erobe-
rung besonders um die Grenzbestimmung im Westen gegen das
Kaiserthum Fez und Marokko, und im Osten gegen Tunis. Zur
Zeit der Römer und später noch bis gegen Ende des XVII. Jahr-
hunderts bildete der Fluss Malva (jetzt Moulouin) die Grenze zwischen
Mauretania Tingitana (dem heutigen Fez und Marokko) und Mau-
retania Caesariensis (Algerien); im Osten bildete bei den Römern
der Fluss Tusca (jetzt Qued-Zain oder Znin) die Grenze zwischen
Numidien (dem östlichen Algerien) und der Provinz Afrika (Tunisien).
Revue Africaine.
zeichniss der dort vorhandenen Reste von Alterthümern. — Origine
deshabitants dela Kabilie d’apres la traditionlocale,
par Μ. Alpb. Meyer. N. 17. Der Verf. hat sich die dankens-
werthe Mühe gegeben, bei jedem der einzelnen nach ihrem Gründer
genannten Stämme der Kabylen (wie Beni Ouagenum, Beni Djennad
u. 3, w.) die bei ihnen noch bestehenden Sagen über ihren Ur-
sprung zu sammeln. Das Resultat dieser Sammlung ist aber mehr-
negativer als positiver Art. Es zeigt sich nämlich, dass bei den
Kabylen das Andenken an ihre frühere \7orzeit in der Ueberliefe-
rung sich so gut wie ganz verloren hat. Sie leiten den Ursprung
fast aller ihrer Tribus von Arabern ab, welche sich vor den Türken
in das Gebirg flüchteten, mit Ausnahme von drei Tribus, welche
von Osten her, aus Persien, eingewandert sein sollen. — La mort
du fondateur de la r eg en c e d’Alger, par Μ. A. Ber-
brugger. Nr. 19. Aus gleichzeitigen Quellenschriften gegebene
genaue und berichtigende Nachweisungen über den Ort wo der
türkische Piratenhäuptling Arudji Barbarossa (Horuk Barbarossa),
der Gründer des Raubstaates Algier, bei seiner Flucht aus der
belagerten Festung Tiemsen von den Spaniern getödtet wurde, und
die nähern Umstände dieses Ereignisses. — Ahad-Aman oü
reglement politique et militaire, texte turc, tra-
duit en arabe par Si-Mohammed et reproduit en
francais par Μ. Devoulx fils. N. 21. Ein interessantes
Actenstück aus dem Jahr 1748, aus welchem die Organisation und
Regierungsweise der herrschenden türkischen Miliz zu Algier zu
ersehen ist. Da die christlichen officiellen Quellen über die tür-
kische Administration zu Algier sehr selten sind, wie die Redaction
der Revue bemerkt, so ist dieses Actenstück um so schätzbarer. —
Bou Ras, historieninedit del’Afrique septent rionale,
par Μ. Gorguos N. 26. Der genannte arabische Schrifsteller
verfasste ein in poetischer Beziehung sehr geringes Lobgedicht
auf den Bey Mohammed, der 1791 Oran von den Spaniern eroberte.
Er fügte aber einen Commentar hinzu, welcher viele nicht unin-
teressante Notizen über die Geschichte Nordafricas enthält. Diese
letztem werden in dem vorliegenden Aufsatze zusammengestellt und
übersetzt. — Les frontieres de l’Algerie, par Μ. A. Ber-
brugger. Die Grenzen des jetzigen Algeriens sind im Norden
durch das Meer, im Süden durch Sandwüsten von der Natur ge-
geben ; es handelte sich für die neugewonnene französische Erobe-
rung besonders um die Grenzbestimmung im Westen gegen das
Kaiserthum Fez und Marokko, und im Osten gegen Tunis. Zur
Zeit der Römer und später noch bis gegen Ende des XVII. Jahr-
hunderts bildete der Fluss Malva (jetzt Moulouin) die Grenze zwischen
Mauretania Tingitana (dem heutigen Fez und Marokko) und Mau-
retania Caesariensis (Algerien); im Osten bildete bei den Römern
der Fluss Tusca (jetzt Qued-Zain oder Znin) die Grenze zwischen
Numidien (dem östlichen Algerien) und der Provinz Afrika (Tunisien).