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Peters: Geologische und mineralogische Studien.

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Schichten sind zunächst durch eocäne bei Körösbanya vertreten;
ausserdem besitzen miocäne Ablagerungen eine beträchtliche \rer-
breitung; sie stehen meist, namentlich die jüngeren, in näheren
Beziehungen zu trachytischen Massen, Wechsellagern zum Theil mit
Trachyttuffen.
KrystallinischeMassen-Gesteine nehmen an der Zu-
sammensetzung des Bihar-Gebirges einen beträchtlichen Antheil
und erscheinen in grosser Mannigfaltigkeit. Als ältestes Eruptiv-
Gebilde erscheint Diabas im Rezbanyaer Werksthal stockförmig
im Gebiete der Thonschiefer. — Eine grössere Verbreitung erlan-
gen Porphyre, begleitet von verschiedenen Trüinmer-Gesteinen;
aus ihnen besteht insbesondere der mächtige Stock der sich von
Petrosz aus in das Gebiet der reissenden Körös bis zu den höch-
sten Gipfeln des Gebirges, Fontina d’izvor (4047 Fuss) verfolgen
lässt. Das Gestein von Petrosz ist ein Porphyrit, der in röth-
lichgrauer Grundmasse Krystalle und Blättchen von Orthoklas,
und Oligoklas, Hornblende und spärlich Quarz enthält. Dieser
Porphyr tritt vielfach mit den Liassandsteinen in Berührung und
hat solchen vor Ablagerung der Jura-Schichten durchbrochen. —
Andere Porphyr - Gesteine erscheinen im Kless - Kodru - Gebirge.
Es sind wahre, reichlich Quarz führende Felsitporphyre,
von pelitischen Ablagerungen begleitet. Mit dem Porphyrit-Gebirge
von Petrosz, gleichsam die. Vorberge dieses Gebirges bildend, in
gewissem Zusammenhang, obwohl mit dem Porphyrit nie in un-
mittelbarer Berührung sich zeigend, steht Syenit, der besondere
Bedeutung gewinnt, da er vielfach in Contact mit den Kalksteinen
des Lias tritt, bei Valle sacca sogar als plumper Stock in die
jüngsten Kalkstein-Schichten des Gebietes (Neoco-
mien) ein dringt. Der Habitus dieses Syenites ist entschieden
granitisch; er besteht aus einem gleichmässigkörnigen Gemenge
von Orthoklas, Oligoklas, viel Glimmer (Biotit), Hornblende und
Quarz, letzterer jedoch nur fein vertheit. Der Syenit von Valle
sacca ist identisch mit dem von Dognacska, Szaszka im Banat; er
ist von denselben Contact-Gebilden begleitet, stösst im Banat wie
im Bihar an jüngere Kalksteine. Hingegen zeigt er sich völlig
verschieden von dem Syenit des Monzoniberges. Eine nicht minder
wichtige Rolle als der Syenit spielen die, früher unter verschiede-
nen Namen, jetzt als „Syenitporphyre“ aufgeführten Gesteine.
Zu ihnen gehören die Massen-Gesteine im Biharkamme, die erup-
tiven Gebilde im erzführenden Jura- und Neocom-Kalkstein von
Rezbanya und Valle sacca, welche sämmtlich petrographisch über-
einstimmen. Sie besitzen nämlich Porphyr-Charakter, führen Or-
thoklas und Oligoklas und unterscheiden sich hiedurch von den
Dioritporphyren, denen sie oft sehr ähnlich werden. In Betracht,
dass unbedeutende, wenn auch nicht wesentliche Unterschiede in
der Zusammensetzung vorhanden sind, lässt sich schliessen, dass
diese Syenitporphyre nicht einer, sondern verschiedenen
 
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