INNEN-DEKORATION
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NEUE INNENRÄUME WIENER ARCHITEKTEN
ausstellung des museums für kunst u. industrie-wien.
Die diesmalige Ausstellung österreichischer Kunstge-
werbe zeigte mehr als eine der vorigen das markante
Gepräge der kraftvoll schulbildenden Persönlichkeit Prot.
Jos. Hof f manns. Fast auf allen Gebieten des österreichi-
schen Kunstgewerbes hat sein Lehren fruchttragend sein
eigenes Schaffen stilbildend gewirkt. Von seinem Schu-
ler, dem als Lehrer an der Wiener Kunstgewerbeschule
tätigen Architekten Karl Witzmann, wurde die Gesamt-
anordnung der Ausstellung sowie die Gestaltung von sie-
ben Einzelräumen in geschmackvoller Weise besorgt, und
andere Hoffmann-Schüler haben in gedeihlichem Zusam-
menwirken mit leistungsfähigen Kunstgewerbetreibenden
u. Kunstindustriellen, wie aus den Abbildungen ersichtlich,
Vortreffliches, ja mitunter Mustergültiges hervorgebracht.
Die Zahl der den Mittelsaal umschließenden Innen-
i"äume ist in der diesmaligen Ausstellung geringer als in
den früheren, weil die Direktion des Museums im Einver-
ständnis mit den Lehrkräften Gewicht darauf legte, künst-
lerisch entworfene und ausgeführte Räume, unbeengt
durch Häufung, in jenen Größen zur Darstellung zu brin-
gen, die den natürlichen Bedingungen solcher Räume ge-
mäß sind. Mit nur zwei Ausnahmen sind die Interieurs
als durchweg gelungen zu bezeichnen. Als Entwerfer sind
zu nennen: Karl Klaus, Freiherr v. Krauß, Maur. Herr-
gesell, Prof. Otto Prutscher, Karl Witzmann, Josef Zotti,
Cesar Poppovits, Leop. Forstner und Prof. Josef Hoff-
mann; als Ausführer sind zu nennen: Franz Klaus, Anton
Pospischil, Anton Herrgesell, Bothe & Ehrmann, Ludwig
Schmitt, Wiener Mosaik-Werkstätte und J. Soulek, sämt-
lich in Wien, endlich die Prag-Rudniker Korbfabrikation.
Wo immer wir in dieser Ausstellung hinblicken mögen,
überall erkennen wir Kräfte am Werk, die eine erfolg-
reiche Weiterentwicklung der österreichischen Kunstge-
werbe erhoffen lassen, sofern nicht versäumt wird, eben
diese Kräfte der Praxis nutzbar zu machen. Wo dies be-
reits geschehen ist, wie bei den Tischlern, Silberschmie-
den, Teppichwebern, Glas- und Fayencefabrikanten, finden
wir die Qualitätsarbeit im Aufschwung. Die erfreuliche
Neuheit dieser Ausstellung bildet der Sonderraum mit
»Serapis-Fayence« aus der Manufaktur Wahliß. Uber das
reich vertretene Kunstgewerbe berichtet das Februar-
heft der »Deutschen Kunst und Dekoration«. — a. r.
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NEUE INNENRÄUME WIENER ARCHITEKTEN
ausstellung des museums für kunst u. industrie-wien.
Die diesmalige Ausstellung österreichischer Kunstge-
werbe zeigte mehr als eine der vorigen das markante
Gepräge der kraftvoll schulbildenden Persönlichkeit Prot.
Jos. Hof f manns. Fast auf allen Gebieten des österreichi-
schen Kunstgewerbes hat sein Lehren fruchttragend sein
eigenes Schaffen stilbildend gewirkt. Von seinem Schu-
ler, dem als Lehrer an der Wiener Kunstgewerbeschule
tätigen Architekten Karl Witzmann, wurde die Gesamt-
anordnung der Ausstellung sowie die Gestaltung von sie-
ben Einzelräumen in geschmackvoller Weise besorgt, und
andere Hoffmann-Schüler haben in gedeihlichem Zusam-
menwirken mit leistungsfähigen Kunstgewerbetreibenden
u. Kunstindustriellen, wie aus den Abbildungen ersichtlich,
Vortreffliches, ja mitunter Mustergültiges hervorgebracht.
Die Zahl der den Mittelsaal umschließenden Innen-
i"äume ist in der diesmaligen Ausstellung geringer als in
den früheren, weil die Direktion des Museums im Einver-
ständnis mit den Lehrkräften Gewicht darauf legte, künst-
lerisch entworfene und ausgeführte Räume, unbeengt
durch Häufung, in jenen Größen zur Darstellung zu brin-
gen, die den natürlichen Bedingungen solcher Räume ge-
mäß sind. Mit nur zwei Ausnahmen sind die Interieurs
als durchweg gelungen zu bezeichnen. Als Entwerfer sind
zu nennen: Karl Klaus, Freiherr v. Krauß, Maur. Herr-
gesell, Prof. Otto Prutscher, Karl Witzmann, Josef Zotti,
Cesar Poppovits, Leop. Forstner und Prof. Josef Hoff-
mann; als Ausführer sind zu nennen: Franz Klaus, Anton
Pospischil, Anton Herrgesell, Bothe & Ehrmann, Ludwig
Schmitt, Wiener Mosaik-Werkstätte und J. Soulek, sämt-
lich in Wien, endlich die Prag-Rudniker Korbfabrikation.
Wo immer wir in dieser Ausstellung hinblicken mögen,
überall erkennen wir Kräfte am Werk, die eine erfolg-
reiche Weiterentwicklung der österreichischen Kunstge-
werbe erhoffen lassen, sofern nicht versäumt wird, eben
diese Kräfte der Praxis nutzbar zu machen. Wo dies be-
reits geschehen ist, wie bei den Tischlern, Silberschmie-
den, Teppichwebern, Glas- und Fayencefabrikanten, finden
wir die Qualitätsarbeit im Aufschwung. Die erfreuliche
Neuheit dieser Ausstellung bildet der Sonderraum mit
»Serapis-Fayence« aus der Manufaktur Wahliß. Uber das
reich vertretene Kunstgewerbe berichtet das Februar-
heft der »Deutschen Kunst und Dekoration«. — a. r.