Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort (23.1912)

INNEN-DEKORATION

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ist nicht verkommen. Denn ehrlich und brauchbar ist
sie immer. Hier ist also eine Möglichkeit, exportfähige
Formen zu finden, die unsere nationale Formensprache
nicht verseuchen. Denn diese Zweckformen reiflich
durchzubilden, ist sowieso eine Notwendigkeit; sie
sind ja das Gerippe, über das die nationale Kunst-
form Muskeln und Haut zieht, um schöne
Körper daraus zu machen. — fr. Valentin.

*

Schöne Gestaltungen und Werke entstehen niemals
durch Zufall. Und sie werden niemals und können
niemals mit geringem Aufwand hergestellt werden. Eine
schlechte Arbeit ist aber niemals »billig« zu nennen,
sondern stets zu teuer bezahlt. — wedgwood.

EINIGE WORTE ZUM NACHDENKEN.

'TA er Künstler nimmt die Natur anders wahr als sie der
großen Menge erscheint, weil sein umfassenderes und
intensiveres Empfinden ihn von den äußeren Formen
zu den inneren Wahrheiten gelangen läßt. Ein Durch-
schnittsmensch wird, wenn er die Natur nachbildet, nie-
mals ein Kunstwerk schaffen, denn er betrachtet sie tat-
sächlich, ohne zu »sehen«; und wenn er auch peinlich
genau jede Einzelheit wiedergibt, so wird das Ergebnis
doch immer schal und ohne Charakter sein. — rodin.

*

T Tnter hundert Menschen kann einer »denken«, erst unter
^ tausend findet sich einer, der »sehen« kann, ruskin.

ARCHITEKT MAX ZÜRCHER IN FLORENZ. BRUNNEN-SAULE IM PARK DER VILLA »r1poso de1 VESCOVl« IN FLORENZ