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Weiß, Hermann: Von der Standesbewegung der Kunstgewerbezeichner
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7710#0226
214
INNEN-DEKORAT10N
runter leiden. Es
hat das größte In-
teresse an der Re-
habilitierung und
inneren Gesun-
dung desZeichner-
standes. Mit ei-
nem zerfahrenen,
schlecht gestellten
Zeichner - Stande
können keinekünst-
lerischen Schlach-
ten geschlagen
werden. Auf dem
Gebiete derKunst-
industrie wird aber
in Zukunft der
Konkurrenzkampf
um die Güte und
den künstlerischen
Inhalt der Erzeug-
nisse gekämpft.
Die Tüchtigkeit
der Zeichner ist
dabei bis zu einem
hohen Grade mit-
bestimmend f ürdie
Leistungsfähigkeit
der Industrie. Nur
ein solider, kerni-
gerZeichnerstand,
der innerhalb der
Grenzen seines
Wirkens nach
höchster Vollen-
dung strebt, wird
imstande sein, sei-
ne großen Aufga-
ben anständig zu
erfüllen. Je mehr
es dem Verbände
derKunstgewerbe-
zeichner gelingt,
denStand zu heben
und zu fördern, um
so größer werden
auch die Chancen
für seine künstle-
ANKAUF. MOTTO: »ERHOLUNG« A. STAUFFER—LEIPZIG. SCHLAF- U. WOHNZIMMER
rische Fruchtbar-
keit. Der Zeich-
ner, der im sozialen
Elend leben muß,
kann unmöglich
den wahren, künst-
lerischenAusdruck
für das Milieu be-
vorzugtererGesell-
schaftsklassen fin-
den. — So liegt
in der Arbeit der
Berufsorganisation
unter der Schale
eines scheinbar
öden und unfrucht-
baren Materialis-
mus ein hoher ide-
aler Kern. — Es
ist nützlich, von
Zeit zu Zeit darauf
hinzuweisen. Da-
rum wurde auch
unter den Mitglie-
dern des V. D. K.
der Arbeitermö-
bel - Wettbewerb,
dessen Resultate
hier gezeigt wer-
den, ausgetragen.
HERMANN WEISS.
*
E7 unstkenner sein,
1 *■ heißt sich vie-
lerlei gefallen las-
sen. Den Kunst-
blöden erkennt
man an der Schärfe
seines Urteils. Der
Kluge findet in
jedem Ding etwas,
was ihn zu erfreuen
vermag. Bei ihm
stellt sich das Ge-
fallen eben so
schnell ein, wie bei
jenem das Mißfal-
len. CORN. GURLITT.
INNEN-DEKORAT10N
runter leiden. Es
hat das größte In-
teresse an der Re-
habilitierung und
inneren Gesun-
dung desZeichner-
standes. Mit ei-
nem zerfahrenen,
schlecht gestellten
Zeichner - Stande
können keinekünst-
lerischen Schlach-
ten geschlagen
werden. Auf dem
Gebiete derKunst-
industrie wird aber
in Zukunft der
Konkurrenzkampf
um die Güte und
den künstlerischen
Inhalt der Erzeug-
nisse gekämpft.
Die Tüchtigkeit
der Zeichner ist
dabei bis zu einem
hohen Grade mit-
bestimmend f ürdie
Leistungsfähigkeit
der Industrie. Nur
ein solider, kerni-
gerZeichnerstand,
der innerhalb der
Grenzen seines
Wirkens nach
höchster Vollen-
dung strebt, wird
imstande sein, sei-
ne großen Aufga-
ben anständig zu
erfüllen. Je mehr
es dem Verbände
derKunstgewerbe-
zeichner gelingt,
denStand zu heben
und zu fördern, um
so größer werden
auch die Chancen
für seine künstle-
ANKAUF. MOTTO: »ERHOLUNG« A. STAUFFER—LEIPZIG. SCHLAF- U. WOHNZIMMER
rische Fruchtbar-
keit. Der Zeich-
ner, der im sozialen
Elend leben muß,
kann unmöglich
den wahren, künst-
lerischenAusdruck
für das Milieu be-
vorzugtererGesell-
schaftsklassen fin-
den. — So liegt
in der Arbeit der
Berufsorganisation
unter der Schale
eines scheinbar
öden und unfrucht-
baren Materialis-
mus ein hoher ide-
aler Kern. — Es
ist nützlich, von
Zeit zu Zeit darauf
hinzuweisen. Da-
rum wurde auch
unter den Mitglie-
dern des V. D. K.
der Arbeitermö-
bel - Wettbewerb,
dessen Resultate
hier gezeigt wer-
den, ausgetragen.
HERMANN WEISS.
*
E7 unstkenner sein,
1 *■ heißt sich vie-
lerlei gefallen las-
sen. Den Kunst-
blöden erkennt
man an der Schärfe
seines Urteils. Der
Kluge findet in
jedem Ding etwas,
was ihn zu erfreuen
vermag. Bei ihm
stellt sich das Ge-
fallen eben so
schnell ein, wie bei
jenem das Mißfal-
len. CORN. GURLITT.