DOI article:
Michel, Wilhelm: Die neuen Hoftheater in Stuttgart. Erbaut von Professor Max Littmann
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.7710#0399
INNEN-DEKORATION
387
seinen Säulen in gelb-
lichem Laaser Marmor
und seinen mit Gold-
mosaik verkleideten
Nischen ein Glanz-
stück pompöser Raum-
gestaltung; dieNischen
enthalten die Porträt-
büsten: Goethe, Schil-
ler,Shakespeare,Beet-
hoven, Wagner und
Mozart, außerordent-
lich geschmackvolle
Arbeiten des Bild-
hauers Epple. Die
zahlreichen Salons
und Vorräume zu
den Hoflogen und der
Intendantenloge sind
Kabinettstücke mo-
derner Innendekora-
tion, denen man nur
im einzelnen manch-
maleinen entsprechen-
deren Bilderschmuck
wünschen möchte. —
Im Zuschauerräu-
me des Kleinen
Hauses feiert die
Holzkunst ihre Tri-
umphe. Es dürfte in
deutschen Theatern ka
geben als diesen von
ENTWURF U. AUSFÜHRUNG: OTTO VETTER IN STUTTGART. INHABER:
WILHELM RENZ. KREDENZ MIT INTARSIA FÜR EIN FRÜHSTÜCKSZIMMER
um etwas Entzückenderes
anmutig geschwungenen
Kunst in ihrer, gerade
Linien und den war-
menTönen rotbraunen
Kirschbaumholzes be-
lebten Saal; außer-
ordentlich fein stimmt
zu dem Holzton das
Grün des seidenen
Vorhanges und der
Wandbespannung in
den Logen. An Ge-
schlossenheit und
Schlagkraft der Wir-
kung ist dieser Raum
dem großen Zu-
schauerhause über-
legen; die bindende
stimmungsreiche Wir-
kung der warmen Far-
ben bewährt sich eben
auch hier. Ebenso
kann man auch von
dem Foyer des Klei-
nen Hauses — feurige
kanadische Birke, tief
poliert — nur in Super-
lativen der Anerken-
nung sprechen. Die
vier Wandgemälde in
architektonisch gut ge-
stützten Feldern zei-
gen AdolfMünzers
dekorativen Aufgaben
kongenialen Eigenart. Der Zuschauerraum des
AUSFÜHRUNG: BOCK & FEIL IN MARBACH A. NECKAR. LEDERSOFA. GELIEFERT FÜR DIE KOL. HOFTHEATER IN STUTTGART
387
seinen Säulen in gelb-
lichem Laaser Marmor
und seinen mit Gold-
mosaik verkleideten
Nischen ein Glanz-
stück pompöser Raum-
gestaltung; dieNischen
enthalten die Porträt-
büsten: Goethe, Schil-
ler,Shakespeare,Beet-
hoven, Wagner und
Mozart, außerordent-
lich geschmackvolle
Arbeiten des Bild-
hauers Epple. Die
zahlreichen Salons
und Vorräume zu
den Hoflogen und der
Intendantenloge sind
Kabinettstücke mo-
derner Innendekora-
tion, denen man nur
im einzelnen manch-
maleinen entsprechen-
deren Bilderschmuck
wünschen möchte. —
Im Zuschauerräu-
me des Kleinen
Hauses feiert die
Holzkunst ihre Tri-
umphe. Es dürfte in
deutschen Theatern ka
geben als diesen von
ENTWURF U. AUSFÜHRUNG: OTTO VETTER IN STUTTGART. INHABER:
WILHELM RENZ. KREDENZ MIT INTARSIA FÜR EIN FRÜHSTÜCKSZIMMER
um etwas Entzückenderes
anmutig geschwungenen
Kunst in ihrer, gerade
Linien und den war-
menTönen rotbraunen
Kirschbaumholzes be-
lebten Saal; außer-
ordentlich fein stimmt
zu dem Holzton das
Grün des seidenen
Vorhanges und der
Wandbespannung in
den Logen. An Ge-
schlossenheit und
Schlagkraft der Wir-
kung ist dieser Raum
dem großen Zu-
schauerhause über-
legen; die bindende
stimmungsreiche Wir-
kung der warmen Far-
ben bewährt sich eben
auch hier. Ebenso
kann man auch von
dem Foyer des Klei-
nen Hauses — feurige
kanadische Birke, tief
poliert — nur in Super-
lativen der Anerken-
nung sprechen. Die
vier Wandgemälde in
architektonisch gut ge-
stützten Feldern zei-
gen AdolfMünzers
dekorativen Aufgaben
kongenialen Eigenart. Der Zuschauerraum des
AUSFÜHRUNG: BOCK & FEIL IN MARBACH A. NECKAR. LEDERSOFA. GELIEFERT FÜR DIE KOL. HOFTHEATER IN STUTTGART