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Arens, Fr.: Das neue Ausstellungs-Haus J. Keller
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7710#0420
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INNEN-DEKORATION
Vor allem aber legt es Zeugnis von dem Weit-
blick und dem ernsthaften künstlerischen Wollen
der Firma ab, daß sie in dem Münchener Archi-
tekten Peter Birkenholz einen ausgezeichneten
Mitarbeiter zu gewinnen wußte, der die Mehr-
zahl der repräsentativen Räume selbst ent-
warf und mit dem durchgebildeten Geschmack
eines gereiften Raumkünstlers die Anordnung des
Ganzen bestimmte. Birkenholz ist den Lesern
dieser Zeitschrift kein Unbekannter. Er ist als
Außen-Architekt der Schöpfer großzügiger Ent-
würfe, die dem modernen Städtebau verheißungs-
volle Aufgaben stellen. Seine hohen, reichge-
schmückten Hallen wirken durch freie, edle Formen
und malerisch erfaßte Perspektive. Sein Projekt
für den Leipziger Zentral-Bahnhof fand von fach-
kundiger Seite uneingeschränkte Würdigung; bei
der Konkurrenz um das Karlsbader Kurhaus er-
rang sein eleganter Säulen-Bau den zweiten Preis;
auch der großzügige Entwurf für den Umbau
des Münchener Augustinerstocks hat ihm viele
Freunde gewonnen. Wie Birkenholz sich diesen
großen Aufgaben vollauf gewachsen zeigte, so
hat er auch im Wohnhausbau — z. B. in der
vornehmen Villa Hößlin, in München — sein
Können dargetan, und kleine Familienhäuser in
Weißenburg erweisen, daß er auch im beschei-
densten Maßstab Reizvolles zu schaffen vermag.
Im Innen-Ausbau war er einer der ersten von
denen, die, von der Kälte einer rein geometrischen
Linienkunst unbefriedigt, bei organischem An-
schluß an das wertvolle Alte dennoch selbst-
schöpferisch allen modernen Erfordernissen ge-
recht zu werden versuchten. Dieses Kellersche
Ausstellungs-Haus in Zürich ist ein neuer Beweis
für das Durchdachte und Organische seiner Kunst.
Schon ein Blick in die Eingangs-Halle
fesselt den Beschauer: Ein still-vornehmes, reich
mit Marmor verkleidetes Vestibül, dessen hohe
Türen, mit anmutigem Fächerornament in dunklem
Holz geschmückt, geradeaus in das Treppenhaus,
rechts zu den Ausstellungsräumen führen. Zur
Linken betreten wir den eigenartigen, in schön
geschwungener Linie sich länglich hinziehenden
INNEN-DEKORATION
Vor allem aber legt es Zeugnis von dem Weit-
blick und dem ernsthaften künstlerischen Wollen
der Firma ab, daß sie in dem Münchener Archi-
tekten Peter Birkenholz einen ausgezeichneten
Mitarbeiter zu gewinnen wußte, der die Mehr-
zahl der repräsentativen Räume selbst ent-
warf und mit dem durchgebildeten Geschmack
eines gereiften Raumkünstlers die Anordnung des
Ganzen bestimmte. Birkenholz ist den Lesern
dieser Zeitschrift kein Unbekannter. Er ist als
Außen-Architekt der Schöpfer großzügiger Ent-
würfe, die dem modernen Städtebau verheißungs-
volle Aufgaben stellen. Seine hohen, reichge-
schmückten Hallen wirken durch freie, edle Formen
und malerisch erfaßte Perspektive. Sein Projekt
für den Leipziger Zentral-Bahnhof fand von fach-
kundiger Seite uneingeschränkte Würdigung; bei
der Konkurrenz um das Karlsbader Kurhaus er-
rang sein eleganter Säulen-Bau den zweiten Preis;
auch der großzügige Entwurf für den Umbau
des Münchener Augustinerstocks hat ihm viele
Freunde gewonnen. Wie Birkenholz sich diesen
großen Aufgaben vollauf gewachsen zeigte, so
hat er auch im Wohnhausbau — z. B. in der
vornehmen Villa Hößlin, in München — sein
Können dargetan, und kleine Familienhäuser in
Weißenburg erweisen, daß er auch im beschei-
densten Maßstab Reizvolles zu schaffen vermag.
Im Innen-Ausbau war er einer der ersten von
denen, die, von der Kälte einer rein geometrischen
Linienkunst unbefriedigt, bei organischem An-
schluß an das wertvolle Alte dennoch selbst-
schöpferisch allen modernen Erfordernissen ge-
recht zu werden versuchten. Dieses Kellersche
Ausstellungs-Haus in Zürich ist ein neuer Beweis
für das Durchdachte und Organische seiner Kunst.
Schon ein Blick in die Eingangs-Halle
fesselt den Beschauer: Ein still-vornehmes, reich
mit Marmor verkleidetes Vestibül, dessen hohe
Türen, mit anmutigem Fächerornament in dunklem
Holz geschmückt, geradeaus in das Treppenhaus,
rechts zu den Ausstellungsräumen führen. Zur
Linken betreten wir den eigenartigen, in schön
geschwungener Linie sich länglich hinziehenden