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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Wiedemann, Eilhard: Optische Studien in Laienkreisen im 13. Jahrhundert in Aegypten
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Plotnikov, Ivan S.: Das Prinzip der "Stationarität" in der Photochemie
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0085

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Das Prinzip der „Stationarität“ in der Photochemie.

trotzdem er genau die gleiche Größe hat (wie ein näherer)?
So sieht ferner ein Mensch, der auf einem Berge steht und
nach zwei gleichen Dingen schaut, das Entferntere länger.
48. Warum sieht man von gleichen Dingen, die höher
als man selbst stehen, das Entferntere länger und tiefer als
das andere?
49. Warum , sieht man auf dem Mond einen schwarzen
Schimmer; ist dies eine Täuschung oder Wirklichkeit?
50. Befinden sich Kreise auf der oberen Seite (ober-
halb) einer über dem anderen, ist ferner der untere enger
und der obere weiter, so erscheint der oberste enger und
der unterste weiter, also umgekehrt, als es in Wirklichkeit
ist. Was ist hierfür der Grund?

Das Prinzip der „Stationarität“ in der Photochemie.
Von Prof. Dr. Joh. Plotnikow in Moskau.
Eine chemische Wirkung können alle Strahlen, von
den kürzesten Röntgenstrahlen bis zu den kürzesten elek-
trischen, ausüben. Dieselbe findet aber nur so lange statt,
wie die Strahlung dauert; unterbricht man den Energie-
strom, so hört auch der Lichtvorgang auf, das heißt, daß
die Lichtreaktionen einen dauernden Zufluß der strahlenden
Energie zur Voraussetzung haben. Demnach gehören die
lichtchemischen Reaktionen zu den stationären Vorgängen
und die „Stationarität“ muß als ihre Grundeigenschaft an-
gesehen werden. Es erschien mir verlockend, auf Grund
dieser Eigenschaft die Hauptgesetze und die charakte-
ristischen Eigentümlichkeiten der Lichtreaktionen, wenn
auch qualitativ, abzuleiten versuchen. Daß die Eigen-
schaften der lichtchemischen Vorgänge sich von den ge-
wöhnlichen, sogen, dunklen Reaktionen stark unterscheiden
müssen, war schon von vornherein zu erwarten, denn die
einfachen dunklen Reaktionen können nur auf Kosten ihres
eigenen Energievorrates vor sich gehen, und sie zerstreuen
einen Teil desselben in der Gestalt von Wärme, Licht
oder Elektronenstrahlung, deren Existenz kürzlich von
Haber und Just experimentell nachgewiesen wurde. Die
stationären Vorgänge geben uns dagegen, da sie auf Kosten
der von außen zuströmenden Energie stattfinden, die Mög-
lichkeit, Energie aufzuspeichern, indem sie die strahlende,
 
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