Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

DOI Artikel:
Namias, Rodolfo: Auf welche Weise beseitigt man Flecke auf Negativen?
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0172

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Auf welche Weise beseitigt man Flecke auf Negativen?

159

weilen unlösliche, gefärbte Verbindungen, welche auch eine
große Neigung besitzen, an der Gelatineschicht, welche für
solche Körper eine Beize bildet, anzuhaften. Solche Uebel-
stände-treten bei verschiedenen Entwicklern in sehr ver-
schiedenem Grade auf; bei Pyrogallussäure sind sie im.
höchsten Grade vorhanden. In der Tat ist es sehr schwer,
bei der Entwicklung mit Pyrogallussäure Negative ohne den
mehr oder weniger starken Gelbschleier zu erhalten, welcher
von intensiv gefärbten, von der Gelatineschicht mit großer
Zähigkeit festgehaltenen Oxydationsprodukten.der Pyrogallus-
säure hejrührt.
Bei dem Hydrochinon kann ebenso wie bei anderen
Entwicklern dieselbe Erscheinung, obwohl in viel geringerem
Grade, eintreten.
Alle Flecke dieser beiden Kategorien können in den
meisten Fällen durch eine sehr einfache Methode entweder
ganz beseitigt oder bedeutend abgeschwächt werden. Man
läßt einfach auf die Bilder ein Bad wirken, welches gleich-
zeitig eine stark oxydierende und chlorierende Wirkung auf
dieselben ausübt. Die oxydierende Materie wirkt auf die
Flecke zersetzend und entfärbend, das Chlor verwandelt
das Silber des Bildes in Chlorsilber. Durch diese Umwand-
lung in Chlorsilber wird irgend welche Abschwächung oder
Veränderung vermieden, denn zuletzt wird das Chlorsilber
durch einen Entwickler wieder zu Silber reduziert. Wenn
die Flecke Silber enthalten, hat die oben angegebene Be-
handlungsmethode den Zweck, auch die Verbindung, aus-
weicher die Flecke bestehen, in Clorsilber zu'verwandeln,,
welches darauf zu Silber reduziert wird.
Aber man muß sich vergegenwärtigen, daß im all-
gemeinen eine sehr kleine Quantität Silber hinreichend ist,
einen gelben Fleck dem Auge sehr sichtbar zu machen,,
und daß es die Form der Verbindung ist, in welcher sich
das Silber befindet (organische Verbindungen bei dem
dichroitischen Schleier, unterschwefligsaures und Schwefel-
silber oder eine andere komplizierte Verbindung in den
Flecken, welche sich im Fixierbade bilden), welche dem
Fleck seine Intensität gibt. So geschieht es bisweilen, daß,,
wenn man eine Silberverbindung durch metallisches Silber
ersetzt, dieses sich in so unendlich geringer Quantität bildet,
daß es fast unsichtbar wird. Uebrigens kann eine leichte
Abschwächung die etwa zurückgebliebenen Spuren von
Flecken vollständig beseitigen.
Die brauchbaren Oxydierungs- und Chlorierungsbäder
sind die folgenden:
 
Annotationen