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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Namias, Rodolfo: Auf welche Weise beseitigt man Flecke auf Negativen?
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0174

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Auf welche Weise beseitigt man Flecke auf Negativen? IÖI
Als Entwicklungsbad dient in jedem Falle ein guter
Entwickler für Negative, z. B. Hydrochinon, Metol oder
Diamidophenol. Die Entwicklung wird in vollem Tages-
licht vorgenommen und so lange fortgesetzt, bis das Chlor-
silber durch die ganze Schicht hindurch reduziert ist. Dann
nimmt man die Platte heraus, wäscht sie kurze Zeit und
läßt sie trocknen.
Durch Anwendung dieser Methode ist es sehr oft ge-
lungen, wertvolle Negative ohne jeden Mißerfolg zu retten.
Eine spezielle Berücksichtigung verdienen gewisse
Flecke, herrührend von unterschwefligsaurem Natron, das
infolge von ungenügendem Auswaschen oder schlecht aus-
geführter Fixierung innerhalb der Bildschicht zurück-
geblieben ist.
Ein Negativ, welches noch unterschwefligsaures Natron
enthält, färbt sich, besonders wenn es an einem feuchten
Orte aufbewahrt wird, gelb. Das unterschwefligsaure Natron
wird oxydiert und es bildet sich Schwefelsäure, welche das
Bild unter Erzeugung von Schwefelsilber angreift; dieses
breitet sich aus und macht das Negativ fleckig. Teile des
nicht oxydierten unterschwefligsauren Natrons können auf
das Schwefelsilber wirken, indem sich unterschwefligsaures
Silber bildet, welches noch mehr Flecke erzeugt. Wenn
man in einem solchen Falle versucht, die Flecke durch
irgend eine nicht chlorierende Behandlungsweise zu be-
seitigen, so ist das Negativ verloren. So habe ich kon-
statieren können, daß durch eine Behandlung mit einer
neutralen Lösung von Permanganat mit nachfolgender Be-
handlung mit Bisulfit auf dem Bilde an den Stellen, an
welchen das unterschwefligsaure Natron gewirkt hat, eine
braune Färbung mit gelblichem Schein erzeugt wird, wo-
durch das Negativ noch schlechter wird und wogegen kein
Hilfsmittel mehr anwendbar ist.
Statt dessen muß das Schwefelsilber und eventuell das
unterschwefligsaure Silber durch ein, mit Salzsäure an-
gesäuertes Bad von Bichromat in Chlorsilber verwandelt
und darauf das Bild, wie gewöhnlich, in vollem Tageslicht
wieder entwickelt werden.
Zuweilen werden die Flecke durch eine solche Be-
handlung dennoch nicht beseitigt, aber umgewandelt. In
•solchen Fällen muß ein Abschwächungsmittel zur Klärung
■des Negatives angewendet werden. Wenn man aber eine
solche Klärung vor der Chlorierung vornehmen würde, so
würde höchstwahrscheinlich das Negativ unrettbar verdorben
werden, während dieselbe, nach der Chlorierung und darauf
Eder, Jahrbuch für 1913. II
 
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