Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

DOI Artikel:
Namias, Rodolfo: Die Fixierung von Kopien auf Bromsilberpapier in zwei Bädern
DOI Artikel:
Urban, Wilhelm: Beiträge zur Praxis des explorativen Photographierens für gerichtliche Zwecke
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0183

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
I70 Exploratives Photographieren für gerichtliche Zwecke.
Denen, welche zu Vergrößerungen oder zu Kontakt-
kopien viel Bromsilberpapier benutzen, wird diese modi-
fizierte Fixierungsmethode sicherlich zu großem Vorteil
gereichen.

Beiträge zur Praxis des exploratiuen Photographierens für
gerichtliche Ztuecke.
Von W. Urban in München.
Unter den vielerlei Fällen von Dokumentfälschungen
sind jene nicht selten, welche auf Seite der Gerichtsbehörden
die Frage auslösen: Ist der bestimmte Teil eines Schrift-
stücks gleichzeitig mit dem übrigen Textinhalt oder erst
später geschrieben worden? Bei derartiger Sachlage setzt
die Untersuchung in erster Linie an jenen Stellen der frag-
lichen Urkunde ein, wo sich Schriftelemente des einen Teils
mit solchen des anderen überschneiden. Die Entscheidung
hängt dann von dem Nachweise ab, welche der über-
schneidenden Schriftelemente oben, welche unten liegen.
Von den hierzu dienlichen Untersuchungsmethoden
kommt u. a. auch die von Persifor Frazer „par la vision
oblique“ genannte Methode in Betracht, die sich hauptsäch-
lich auf das meist unterschiedliche Reflexionsvermögen
zweier verschiedener Tintensorten gründet.
Eine eingehende Beschreibung der Frazersehen Me-
thode aus der Feder von Prof. Dr. Reiß findet sich in
Band I (1907) des „Archiv für gerichtliche Schriftunter-
suchungen und verwandte Gebiete“ (I. A. Barth in Leipzig),
auf welche hier verwiesen sei. Zu derselben möchte ich
zunächst bemerken, daß die darin wiedergegebene Erklärung
Fraz ers über das Prinzip seiner Methode (erster und zweiter
.Schriftabsatz auf S. 47) mit den bei Tintenkörpern gegebenen
physikalischen Verhältnissen zu wenig in Einklang steht, um
sie als stichhaltig anerkennen zu können.
Was die technische Ausführungsform der Methode be-
trifft, so beruht dieselbe im wesentlichen auf Folgendem:
Frazer untersucht die fraglichen Kreuzungsstellen — bei
mäßiger Vergrößerung — in der photographischen Kamera
derart, daß er die Papierebene, auf welcher sich die zu
untersuchenden Ueberschreibungspunkte befinden, zur
optischen Achse des Apparats in einen sehr spitzen Winkel
(17 bis 20 Grad) bringt, wobei er die Beleuchtungsrichtung
so wählt, daß diese mit der optischen Achse einen Winkel
von 130 Grad bildet.
 
Annotationen