Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (27.1913)

Photographische Sensibilisierung durch Blutfarbstoffe.

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biologischen Erfahrungen Hausmanns, spektroskopisch im
Grün bis Blau entdecken zu können, verwendete ich Chlor-
silbergelatineplatten, welche an und für sich nur für
Violett und Ultraviolett empfindlich sind. Solche Platten
eignen sich für Untersuchungen von Farbensensibilisie-
rungen von Blau bis Rot vorzüglich, viel besser als Brom-
silber, worauf ich bereits vor mehreren Jahren aufmerksam
gemacht habe. Allerdings ist die Gesamtempfindlichkeit
derartiger Chlorsilbergelatineplatten mit Entwicklung un-
gefähr 1/40 bis 1/60 der Bromsilberplatten. Trotzdem gelang
mir der Versuch bei mehrstündiger Belichtung und weit
geöffnetem Kollimatorspalt des Spektrographen sehr gut.
Es zeigten sich auf der mit Hämatoporphyrin gebadeten
Chlorsilbergelatineplatte vier sehr deutliche, starke Sensi-


bilisierungsbänder, welche bei 2 630, 583, 555, 525
lagen (Fig. 29).
Vergleicht man das Absorptionsspektrum der von mir
benutzten wässerig-alkalischen Hämatoporphvrinlösung mit
den von ihr bewirkten Sensibilisierungsbändern und be-
stimmt die Maxima der Absorptions- sowie Sensibilisierungs-
streifen, so ergibt sich folgende Zusammenstellung:

Farbe des
einwirkenden
Lichtes
Absorptions-
maxima der
Hämatoporphyrin-
lösung (Wellen-
länge in /z« )
Sensibilisierungsmaxima
von Bromsilber
und Hämato-
porphyrin in
von Chlorsilber
und Hämato-
porphyrin in iul
Rot . . .
627
630
630
Gelb . . .
572
580
583
Grün . .
541
500
undeutlich
unerkennbar
555
525

Die Gesamtwirkung sämtlicher bei reichlicher Licht-
wirkung zusammenfließenden Sensibilisierungsbänder er-
streckt sich ungefähr von A 650 bis 500 also von Rot bis
ins Grünblau.