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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Nachtrag zu den Originalbeiträgen
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Doležal, Eduard: Arbeiten und Fortschritte auf dem Gebiete der Photogrammetrie im Jahre 1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0594

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582

Arbeiten und Fortschritte der Photogrammetrie usw.

Aufnahme des Sonnwendgebirges, später Dr.Pietschmanns
Aufnahme in Mesopotamien usw. und war in letzter Zeit
mit der Ausarbeitung von Architekt Kmunkes Aufnahmen
-—Monte Elgon, Uganda — beschäftigt, die er aber nicht
mehr zu vollenden vermochte.
Es ist leicht, einzusehen, daß von Geologen, Zoologen,
Ethnographen, Botanikern usw. unter oft außerordentlich
schwierigen Verhältnissen nur so nebenbei, zur späteren
kartographischen Darstellung der bereisten Gebiete, durch-
geführte Aufnahmen nicht den Bedingungen einer exakten
Vermessung entsprechen können, und da besaß nun
Tschamler die erforderliche Geduld, sich in dem, das Auf-
nahmselaborat bildenden Wust von Photographien, Skizzen,
Peilungen, Barometerständen, Bussolenablesung sn, Siede-
punktbestimmungen usw. zu orientieren und auf geniale
Weise sich die Grundlage für den Aufbau des Kartenbildes
zu schaffen.
Er besaß außerdem wie kaum ein Zweiter die Fähigkeit,
selbst die kleinsten und verschwommensten Details eines
photographischen Bildes richtig zu deuten und damit jedes
eventuell photographisch minder gelungene Bild erschöpfend
auszubeuten; seine durch jahrzehntelange Schulung er-
worbene, profunde Kenntnis der Terrainformen in Ver-
bindung mit der zeichnerischen Geschicklichkeit des routi-
nierten Kartographen, befähigten ihn zu Leistungen, die mit
Recht in weitesten Kreisen rückhaltlose Anerkennung fanden.“
Tschamler hat neben einer Reihe von Aufsätzen
photogrammetrischen Inhalts, die im „Archiv für Photo-
grammetrie“, in der „Oesterr. Zeitschrift für Vermessungs-
wesen“, in den „Mitteilungen der k. k. Geographischen Ge-
sellschaft in Wien“ usw. publiziert wurden, auch einen sehr
wertvollen Leitfaden im Eigenverlage erscheinen lassen,
der kartographischen Zeichnern und angehenden Forschungs-
reisenden den zweckmäßigen Vorgang bei der photogramm-
metrischen Aufnahme zeigt und lehrt, wie die gewonnenen
photogrammetrischen Aufnahmen zu einer Kartenzeichnung
rationell verwendet werden sollen.
Zur Berichterstattung über photogrammetrische Arbeiten
der einzelnen Staaten übergehend, wollen wir mit Frank-
reich beginnen.
Die Militärverwaltung zeigt ein reges Interesse für die
Fortschritte in der Stereophotogrammetrie, und französische
Offiziere haben auch Gelegenheit genommen, die Verwendung
und vorzügliche Brauchbarkeit des OreIschen Stereoauto-
graphen zu studieren.
 
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