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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0011

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Kirche

Grabmäler

Glocken

Schloss

. KREIS MOSBACH.

Dorfordnungen 1563 von Albrecht von Rosenberg, 1589 von Albrecht von
Dienheim, 1613 und 1614 erneuert und bestätigt.

Eine Kapelle (U. L. Fr.), bereits 1440 erwähnt, seit 1482 eigene Kapläne. (E.)

Die evangel. Kirche, malerisch über dem Orte gelegen, geht in ihrer ersten Anlage
auf eine Gründung der Herren von Rosenberg gegen Ende des XV. Jhs. zurück. Nach
Einführung der lutherischen Lehre durch Albrecht von Rosenberg geriethen
Kirche und Pfarrhaus allmählich in Verfall, bis 1769 der Thurm einstürzte. Seit 1771
Reparatur durch J. von Fick (s. oben), nachdem bereits 1765 die Sakristei abgebrochen
und deren Material zur Erhöhung des Thurmes verwendet worden war, den 1751 ein
grosses Wetter beschädigt und dem Einstürze nahe gebracht hatte.

Einschiffiges, fiachgedecktes Langhaus mit gewölbtem, quadratischem Chor, an
dessen Schlussstein das Rosenberg'sche Wappen (s. oben). Das Masswerk in den
zweigetheilten Spitzbogen-Fenstern grösstentheils erneuert. Der über dem Chor sich
erhebende Glockenthurm, seit dem Einsturz (s. oben) nicht wieder zur ehemaligen
Höhe aufgeführt, mit hässlichem Satteldach gedeckt. Innerlich und äusserlich schmucklos.'

Auf dem Friedhof einige reichere Grabmäler des vorigen Jhs. von Mitgliedern
der Familie von Fick.

Glocken.

1) Die kleinere (XV. Jh.) mit der Umschrift:

abe A maria A gracia A jrtena A üomimiä A tmtm A öcatriö * (sie!);

darunter Maria mit dem Kinde unter spätgothischem Baldachin.

2) Die grössere (Ende XV. Jh.) mit der Umschrift:

* gotte£ taort fifeiöt etatg A S^uö tiem mit tgat öifi frfig A rfjti^tof

glOdangfe^et yx nurmfierg go£ ttlirf} *; darunter ein hübscher Dreipass-Fries.
In der Mitte des Dorfes das ehemalige von Fick'sche Schloss, z. Th. abge-
rissen ; nur übrig ein schmuckloses Fachwerkhaus auf massivem Unterbau mit dem von
Fick'schen Wappen (Schwan unter Balken mit 3 Sternen) über der (erneuerten) Thür.
Darinnen das renovirte katholische Oratorium (seit 1768), dem h. Joseph geweiht.

ASSAMSTADT

Schreibweisen: Azmistad und Asmestadt 1245, Azmistad 1249, Asmurstat 1249,
Asmanstat 1252, Asmistat 1254, Assmistadt 1267, Assumstadt 1381, Assmanstatt 1525,
Assambstatt 1736.

Litteratur: Ottmar F. H. Schönhuth, Crautheim sammt Umgebungen, Mergent-
heim 1846.

Alter Besitz derer von Krautheim, dann kurmainzisch. Der Ort hatte im
Xin.Jh. nachweisbar eigenen Adel, der sich nach ihm benannte und auch in Althausen
und Stuppach begütert war. Kurze Zeit darauf erscheint die Familie der Teufel (Dafiel)
dort ansässig, denen vor ihrem Aussterben im XV. Jh. der ganze Ort gehört zu haben
scheint. Darnach finden wir die Herren von Rosenberg, Casimir von Hohenlohe-
Langenburg, die Herren von Herda und von Ellrichhausen als Besitzer. Auch
der Deutsch-Orden war hier begütert. 1803 fiel Assamstadt an das Fürstenthum
Krautheim des Fürsten Salm-Reiferscheid-Bedburg, 1806 an Baden.
 
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